Faszinierendes Paris

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pugatastic Avatar

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Dass Paris nicht nur DIE Stadt der Liebe ist, beweist Agnès Poirier ganz meisterhaft in ihrem neuen Werk.

Zugegebenermaßen: Anfänglich war ich doch ein wenig skeptisch. Ich bin kein sonderlich großer Geschichtsfreak und fühlte mich dadurch zu Beginn ein wenig erschlagen von all den (für mich) fremden Namen und Werken, sodass ich Angst hatte, mich mit diesem Geschichtsbuch ein wenig übernommen zu haben.
Diese Angst wurde mir jedoch schnell genommen. "Das Ufer der Seine" ist nicht nur wunderbar geschrieben, gut gegliedert und konstant einem roten Faden folgend, sondern die Tatsache, dass man vornehmlich den drei Philosophen Sartre, de Beauvoir und Camus folgt und andere Charaktere clever durch deren Geschichte mit eingeführt werden, hat mir unheimlich gut gefallen.
Die Autorin schreibt sehr lebhaft und umfassend. Man merkt ihrem Werk wirklich an, dass dort nicht nur eine Menge an Recherche hineingeflossen sind, sondern definitiv auch viel Herzblut.

Einen winzigen Kritikpunkt hätte ich jedoch, für das die Autorin selbst aber wohl nichts kann: Die Bilder in der Mitte des Buches. Zum einen hätte ich, als Fotografieliebhaberin, doch noch ein, zwei mehr gehabt, zum anderen hat es mich ein wenig gestört, dass sie sich genau in der Mitte des Buches befinden und dazu noch einen ganzen Satz mittem im Text quasi abschneiden. Dafür hätte es eine bessere Lösung geben können, aber dies ist auch bloß Jammern auf höherem Niveau. ;)

Mir hat "An den Ufern der Seine" unheimlich gut gefallen und mir eine ganz lange Liste an Romanen beschert, die ich in der kommenden Zeit lesen will. Sieben Werke von Simone de Beauvoir sind bereits bestellt, hihi.