Im Paris der 40er Jahre

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signalhill Avatar

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Die Literatur des Paris der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit all ihren eigenen Literaten ist mir bereits aus dem Studium wohlbekannt - hinter die Kulissen habe ich allerdings noch nicht geschaut. "An den Ufern der Seine" von Agnès Poirier macht sich auf eine Reise in die Zeit während des Krieges und danach. Hier gibt es in Paris eine aufstrebende Elite von Literaten, Malern, Philosophen und anderer Künstler.

Zum Inhalt: Sartre, Camus und Simone de Beauvoir bilden den Kern dieses Buches, das immer wieder auch andere Künstler "auftreten" lässt. Transportiert werden soll hier vor allem das sich befreiende Lebensgefühl der Künstler, das Leben der Sexualität ohne Grenzen, die neuen Ideen vom Kommunismus bis zum eigenen Stil.

Das Buch liest sich dabei sehr flüssig; man kann es fast lesen wie einen Roman. Gleichsam hätte ich mir auch vorstellen können, dass das Buch etwas langweilig oder langatmig wird, aber davon keine Spur.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber dennoch: Wer die Bücher von Beauvoir oder Camus kennt, bekommt wohl sicher manchmal Zweifel, ob die Autorin hier so firm in der Literatur ist, die ihrem Buch ja auch zugrunde liegt, denn welchen Anreiz hätte sie sonst gehabt, dieses Buch zu schreiben? Doch die meisten werden wohl eher durch dieses Buch dazu motiviert werden, diese Romane zu lesen. Besonders Camus kann ich dabei nur jedem empfehlen!