Paris – eine faszinierende Stadt

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Die Autorin Agnès Poirier nimmt uns mit auf eine Reise in das Paris von 1940 bis 1950. Und gleich vorneweg – der Ausflug lohnt.

„Diese jungen Männer und Frauen, aufstrebende Romanciers, Philosophen, Maler, Komponisten, Anthropologen, Theoretiker, Schauspieler, Fotografen, Dichter, Herausgeber, Verleger und Dramatiker, die von den Qualen des 2.Weltkriegs geprägt waren, teilten nicht immer die gleichen politischen und kulturellen Einstellungen, hatten aber drei Gemeinsamkeiten: die Kriegserfahrung, die Begegnung mit dem Tod und die Hochstimmung, die sie bei der Befreiung in Paris erfasste.“

Die Autorin schildert das künstlerische Schaffen, wir dürfen Schriftstellern und Künstlern über die Schulter schauen, begleiten interessante Frauen auf ihrem Weg. Man trifft auf bekannte Namen, wie beispielsweise Simone de Beauvoir, Sartre, Camus, und viele andere. Deren politische Gesinnung, dieses unbeschreibliche Lebensgefühl – man bekommt einen sehr guten Einblick in dieses Leben vermittelt. Die Autorin schafft es, die Atmosphäre und das besondere Flair dieser Stadt perfekt einzufangen.

Besonders hervorheben möchte ich, dass es gut gelungen ist, diesen Kriegsalltag mit Hunger und Kampf um das Notwendige einerseits und dann wieder das Hochhalten von Freundschaft und Zusammenhalt darzustellen. Es kommt ganz klar auch heraus, mit welcher Einstellung die Protagonisten diese Monate überlebten, welche Grenzen überschritten wurden, welche Bedeutung das Leben an sich erlangte.

Die Autorin schafft es, mit ihrem leichten und lockeren Schreibstil ab der ersten Zeile zu fesseln, Zusammenhänge herzustellen, Informationen zwischen den Szenen zu verpacken und so ein großes Ganzes darzustellen. Beeindruckend beispielsweise war die Rettung der Kunstschätze des Louvre, die Anstrengungen des Direktors, um diese vor den Nazis in Sicherheit zu bringen.

Das Buch gibt einen groben Überblick über viele Einzelheiten aus dieser Zeit. Natürlich darf man sich nicht erwarten, dass die Themen ausführlich erzählt werden – dafür sind diese zu komplex. Doch ein wunderbarer Einblick in eine ereignisreiche Zeit wird gewährt, dies ist der Autorin großartig gelungen. Ergänzt durch Bilder und Zeittafel erhält man ein rundum gelungenes Werk, dem ich gerne 5 Sterne gebe.