Pariser Bohème

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gernvielleser Avatar

Von

Schon immer waren die Pariser Cafés Treffpunkte der diskutierenden, der bürgerlichen Öffentlichkeit. Je nach kultureller oder politischer Ausrichtung fanden sich die Gäste zusammen, mal hier die Maler, dort die Politisierenden, da die Dichter und Gelehrten, da die Angeber und gut Betuchten. Bis heute werben etliche dieser Cafés mit ihrer großen Vergangenheit. Notizen, Postkarten und viele Erinnerungsstücke geben Zeugnis davon wie verschieden die Autorinnen und Autoren Paris erlebt haben, manche als Flüchtlinge, manche als ganz normal Reisende oder manche als Liebende. Dieses Erleben, diese unterschiedlichen Wahrnehmungen von Paris spiegelten sich in ihren Texten. Die Sammlung die Agnès Poirier zusammengetragen und in Buchform zusammengestellt hat ist wahnsinnig umfangreich. Sie hat viele Biografien und zeitgenössische Darstellungen ausgewertet und in erlebbare Form gebracht. Die zeitgeschichtliche Situation ist ziemlich turbulent und auch unübersichtlich und einzigartig. Oft kommt sie auf amouröse Beziehungen zu sprechen. Das lockert das alles ein wenig auf und macht es lesbarer. Sicher hat man sich schon einmal mit den Themen befasst, hat darüber schon einmal gelesen. Zu jedem der einzelnen Aspekte wie Literatur, Philosophie, Politik, Theater oder Film gibt es bereits Abhandlungen. Beim Lesen dieses Buches taucht man tief ein in das Pariser Leben. Opulent und ein ganz klein wenig klischeehaft.