Großartiges Erzählerlebnis

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holzfrieden Avatar

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„ An den Ufern von Stellata“ hat bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Nach der Leseprobe war ich zunächst total begeistert, nach dem Lesen der ersten 50 Seiten war ich aber skeptisch, denn ich dachte mir: Wie kann Daniela Raimondi es schaffen, über so viele Jahrzehnte -ja Jahrhunderte - diese Familiengeschichte zu erzählen, ohne dass der Leser den Überblick verliert. Nachdem ich das Buch nun geradezu verschlungen habe, kann ich nur sagen, dass sie es wunderbar geschafft hat. Es gibt keinen Überblick über die handelnden Personen beziehungsweise keinen Stammbaum. Das halte ich grundsätzlich für sehr schwierig wenn über mehrere Generationen und über einen so langen Zeitraum erzählt werden soll. Aber diesem Buch tut das keinen Abbruch. Raimondi zieht einen Kreis von der ersten Generation eines fahrenden Volkes im Jahr 1800, das in dem kleinen Ort Stellata seine Heimat findet, bis hin in das Jahr 2013, in dem die Handlung ihren Abschluss findet. Im Grunde ist das Buch ein Appell an die Völkerverständigung, was in diesen Zeiten besonders wichtig ist. Das ist aber eigentlich nur ein Nebengleis, denn die wunderbare erzählte Geschichte die sicherlich auch viele Hürden in der Verständigung der verschiedenen Protagonisten aufweist, macht das Buch so spannend, berührend und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Obwohl die Figuren teilweise nur in den einzelnen Kapiteln auftreten und es viele Rückbezüge gibt, verliert man nie den Überblick. Das ist eine großartige Leistung der Autorin.