Eine fesselnde Leseprobe - vielversprechend und sympathisch

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Ich liebe Briefromane - und E-Mail-Gespräche sind die Briefromane des 21. Jahrhunderts. Dieses Buch hier hat mich schon mit den ersten Zeilen in seine magische Welt gezogen. Bett und Avery sind mir schon mit ihrem ersten Austausch vertraut und äußerst sympathisch. Man merkt sofort, dass sie zwar verschiede, aber trotzdem auf einer Wellenlänge sind. Eine Freundschaft, die vorherbestimmt ist - so sehr sie sich auch dagegen wehren.

Ungewöhnlich ist, dass die Autorinnen es schaffen, einen Jugendroman aus E-Mail-Texten zu schreiben und dabei sprachlich auf höchstem Niveau bleiben. Keine gängigen Abkürzungen, kein Slang, keine verhunzte Sprache, nur um künstlich einen rotzigen Teenagerslang zu imitieren - und damit für mich den Lesespaß ruinieren. Im Gegenteil. Das Thema Sprache und wie sie in E-Mails misshandelt wird, wird sogar thematisiert. Damit hat mich das Buch gleich noch einmal so schnell gepackt.

Die Protagonistinnen haben mein Herz sofort erobert. Sympathisch, witzig und kratzbürstig - Teenager par excellence, die sich in mehr als einer Hinsicht einem ausgefalenen Alltag stellen müssen. Ich bin gespannt wie aus den Verbündeten wider Willen Freundinnen werden und vielleicht sogar Schwestern. Werden sie sich im Feriencamp begegnen? Oder endet das Buch damit, dass sie sich auf diese erste Begegnung im Camp tatsächlich freuen? Wie werden sie diese Situation klären? Vielleicht besteht das Buch auch gar nicht ausschließlich aus einem E-Mail-Austausch, sondern springt plötzlich in die Gegenwart.
Es gibt so viele Möglichkeiten wie sich die Geschichte entwickeln kann, dass ich es gar nicht erwarten kann sie zu lesen. Dabei habe ich noch nicht die leiseste Idee, wie die Mädchen zu ihren poetischen Spitznamen kommen werden, die alleine schon so wunderschön sind, dass sie mich als erstes gereizt haben, mich näher mit diesem Buch zu beschäftigen.