Saffy im Liebes- und Arbeitsstrudel

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
waba Avatar

Von

Zum Inhalt:
Saffy erwartet als Langzeit-Freundin des Möchtegern-Filmstars Greg, dass dieser ihr am Valentinstag endlich den lang ersehnten Heiratsantrag macht. Sie möchte doch endlich Familie mit Kindern und mit allem drum und dran, bevor die biologische Uhr abläuft. Doch Greg ist eigentlich nur von seiner Schauspielerei begeistert und hat nichts anderes im Kopf, schon gar nicht Kinder! Beide gehen nun eher frustriert ihren Tätigkeiten nach und bringen mit manchen Erlebnissen immer mehr Turbulenzen in ihre Beziehung aber auch in ihre jeweiligen Arbeitswelten. Ob Saffy und Greg je wirklich zueinander finden ist angesichts der zahlreichen Irrungen und Wirrungen mehr als nur fraglich.

Meine Meinung:
Ich muss es gleich zu Beginn sagen: Die aus der Leseprobe bereits empfundene leichte Langatmigkeit in der Erzählung hat sich für meinen Geschmack leider durch das ganze Buch fortgesetzt und auch noch verstärkt. Eigentlich erfährt man über rund 470 Seiten hinweg vor allem mit und aus der Sicht von Saffy, das Geschehen. Gespickt mit Episoden aus ihrem Berufsalltag und dem Familienleben ihrer Freunde Jess und Connor wird zwar das Geschehen etwas aufgelockert aber nicht wirklich interessant gestaltet.
Der Schreibstil ist einigermassen flüssig, holpert jedoch das eine oder andere Mal etwas undeutlich wiedergegeben von einem Handlungsstrang zu einem anderen. Die Beschreibungen zu einzelnen Szenen sind zumeist langatmig mit vielen überflüssigen Gedankenspielen unnötig in die Länge gezogen. Damit wird der Spannungsbogen durch das ganze Buch nur schwach aufgespannt und erfährt kaum Höhen und Tiefen geschweige denn richtige Höhepunkte die mich gefesselt hätten.
Auch bin ich eigentlich mit der Person von Saffy und auch mit fast allen anderen nie so richtig warm geworden. Sie alle sind mir etwas zu wenig gut in ihrer Persönlichkeit und den Charakterzügen beschrieben worden und blieben für mich deshalb eher auf Distanz. Ich habe fast nie bei Saffy mit gefiebert sondern bin einfach so eine Art näherer Miterleber von ihr gewesen. Das gleiche gilt ohnehin bei den Beschreibungen der verschiedenen Nebengeschehnissen.
Letztlich hat mir auch eine Gesamtaussage aus dem Buch gefehlt. Wen man so will eine Art tragender roter Faden fehlt hier. Zu flach und banal ist der Inhalt der zudem noch an vielen Stellen mit für die Handlung völlig irrelevanten Absätzen unnötig in die Länge gezogen worden ist. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.

Fazit:
Mit dem Empfinden, dass in dieser Geschichte es eigentlich keinen wirklich dominierenden Hauptprotagonisten gibt (Saffy wird für mein Empfinden zu blass wiedergegeben) und gleichzeitig mehrere Geschehensstränge unterschiedlicher Personenkreise mit erzählt werden, erfährt die Erzählung trotzdem nur wenig Farbe und Faszination. Eine leicht dahin plätschernde Geschichte ohne Höhepunkte mit prickeln, bangen oder hoffen lässt das Buch stark verblassen, zumal die Aussage des Buches zu keiner wirklichen Prämisse führt. 150 Seiten weniger und die gestraffte Erzählung hätte deutlich gewonnen. Etwas Schade aus meiner Sicht, ich hatte etwas mehr ‚Leben‘ erwartet. Für Liebhaber von ruhigen, beschaulichen Erzählungen aber wohl sicher eine Empfehlung für ein paar entspannte Lesestunden.