Auf dem Weg zueinander

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alphafrau Avatar

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Der Roman "Ana und Zak" von Brian Katcher erzählt von Ana und Zak, die zwar die gleiche Schule besuchen, aber ein Leben auf zwei verschiedenen Planeten zu führen scheinen, bis Ana und ihr jüngerer Bruder Clayton an derselben Quiz-Meisterschaft in Seattle teilnehmen wie Zak. Alles könnte gut sein, doch Mastergenie Clayton entwickelt sich zum kleinen Aas und haut heimlich abends vom Turnier ab, um sich auf der nahe stattfindenden großen Science-Fiction-Comic-Convention zu amüsieren. Für Ana und Zak, die ihn finden müssen, bevor der Morgen graut (alles andere hätte furchtbare Konsequenzen) beginnt eine Nacht zwischen Orks, Bogen schießenden Amazonen und wild gewordenen Wikingern. Eine verrückte Nacht, in der beide über sich hinauswachsen, ihre Masken fallen lassen sich zum ersten mal so sehen, wie sie sind: verletzlich, wütend, voller Leben und randvoll mit Gefühlen füreinander.

Das Cover ist interessant, aber auch etwas schräg. Es erinnert an ein Computerspiel, aber die blaue Farbe könnte auch die Erde, die ja der "blaue Planet" genannt wird, symbolisieren. Eine männliche und eine weibliche Figur bewegen sich in einem Labyrinth aufeinander zu. Das Mädchen Ana ist mit einem Bogen bewaffnet, der Junge Zak trägt lässige Kleidung und macht einen sehr lockeren Eindruck. Werden sie es schaffen, zueinander zu finden und sich ineinander verlieben? Oder bleiben die Herzen auf der Strecke?

Dagegen ist der Titel "Ana und Zak" relativ schlicht, er beinhaltet nur die Namen der Protagonisten, die in diesem Roman die entscheidende Rolle spielen. Die gesamte Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Ana und Zak geschieldert, was sehr interessant zu lesen ist. Beide sind sehr starke Charaktere, die viele Stärken und Schwächen aufweisen. Ana ist sehr ehrgeizig und steht unter dem ständigen Druck, den Erwartungen ihrer Eltern entsprechen zu wollen. Durch ihre Freundschaft mit Zak gewinnt sie Kraft und Mut, eigene Wege zu gehen und sich selbst behaupten zu können. Umgekehrt profitiiert auch der Nerd Zak, der locker in den Tag hinein gelebt hat, von ihrer Bekanntschaft, in dem er sich Ziele in seinem Leben setzt und Verantwortung für andere übernimmt.

Das Buch ist einer sehr einfachen Sprache geschrieben, die viele Vokabeln aus der Jugendsprache aufgreift. Dadurch lässt es sich leicht und locker lesen. Der Spannungsbogen wird konsequent durchgehalten, und der Autor Brian Katcher hat einige überraschende Wendungen eingebaut, so dass der Roman an keiner Stelle langweilig wird.

Leider wird die Handlung auf eine sehr kurze Zeitspanne im Leben von Ana und Zak begrenzt. Dadurch wirkt der Roman für meinen Geschmack etwas zu komprimiert und überfrachtet. Am Wettkampfwochenende geraten Ana und Zak ständig in brenzlige Situationen, aus denen sie sich retten müssen, was für mich etwas zu viel des Guten ist.

Trotzdem kann ich dieses Buch sehr empfehlen.