Leichter Jugendroman

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skaramel Avatar

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Wenn eine Streberin und ein Comicnerd eine Nacht verbringen – dann kann es nur skurril zugehen. Ana ist die Vorzeigeschülerin, mit dem Vorzeigeelternhaus und dem Vorzeigehobby: Quizduelle. Zak hingegen ist ein Chaot, schlecht in der Schule und nimmt an Anas Quizturnier nur teil, weil seine Lehrerin ihn dazu zwingt. Was dann geschieht, das hätten beide nicht geahnt. Sie durchleben eine wilde, verrückte Nacht auf einer Comic-Convention und da passiert auf ienmal mehr als Comics, Kartenspiele und Verkleidungen. Ärger vorprogrammiert.

Diesen Ärger und diese unvergessliche Nacht beschreibt Brian Katcher in seinem Buch. Es geht lediglich um einen einzigen Abend, den die beiden Schüler gemeinsam verbringen und diesen noch nicht mal richtig freiwillig. Erstaunlicherweise zieht sich das Buch kein bisschen, obwohl der Rahmen eng und knapp gespickt ist. Durch das Wechseln der Perspektiven kommt keine Langeweile auf, zudem sind die Kapitel angenehm kurz, dass man immer „noch eins“ lesen möchte.

Trotzdem konnte mich „Ana und Zak“ nicht voll überzeugen. Es gut und witzig geschrieben, lässt sich schnell lesen und hat sympathische Charaktere. Trotzdem fehlt es dem Buch an Tiefe und auch an Ernsthaftigkeit. Die zweite Hälfte verstrickt sich in obskuren Entwicklungen von Drogendealern, Unfällen mit Sprinkleranlagen und Waffengewalt. Es folgt in kürzesten Abständen ein „Was?“-Moment nach dem anderen. Für meinen Geschmack leider etwas über das Ziel hinaus, was dem Lesevergnügen aber nur geringen Abbruch tut.

Doch auch wenn das Buch schnell und angenehmn zu lesen ist, so hinterlässt es keinen wirklich bleibenden Eindruck. Es ist ganz süß, was aber nicht unbedingt das Ziel eines Autoren sein sollte. Es war schön, niedlich und nett – aber in ein paar Wochen wird die Erinnerung verblasst sein, weil es einfach nichts Greifbares thematisiert. Auch die Auflösungen der Konflikte der beiden Teenager geschieht eher nebenbei, was so schade ist, weil man gerade aus Anas Schwester oder dem verstorbenen Vater Zaks viel mehr Materie hätte schöpfen können.

Trotzdem ist es ein nettes Buch für zwischendurch, das in Windeseile gelesen ist und sicherlich jüngere Leser wunderbar ansprechen wird.