Wie ein fiebriger Alptraum
Die Geschichte des Psychothrillers handelt von einer jungen Frau, die scheinbar zwei Menschen erstochen hat. Doch man kann die mutmaßliche Täterin nicht befragen, da sie in einen tiefen Schlaf verfallen ist. Vier Jahre später wollen die Behörden endlich eine Aussage und den Fall abschließen. Ein Schlafpsychologe soll die Frau aus ihrem Schlaf erwecken. Wird die Frau aufwachen und was geschah wirklich in dieser unheilvollen Nacht?
Diese Rahmenhandlung nutzt der Autor geschickt, um immer wieder neue Spuren zu legen, denen der Leser folgt. Aus verschiedenen Perspektiven erzählen die handelnden Personen von ihrer Suche nach der Wahrheit oder den Geheimnissen, die sie wahren wollen. Wie ein sich drehender Strudel, nimmt die Spannung immer mehr zu, mehr und mehr wird das Dunkel erhellt, um gleich wieder in neue unglücksverheißende Schatten getaucht zu werden. Der Leser wird Stück für Stück in den Bann der Andeutungen und Erinnerungsbruchstücken gezogen. Das Buch lässt einen atemlos von Seite zu Seite blättern, immer neue Entwicklungen lassen die Figuren auf den Abgrund der Wahrheit zurasen. Ein bemerkenswerter, intelligenter und atemberaubender Thriller, der von Beginn bis Ende klug fesselt.
Für mich war noch spannender als der Thriller, der wissenschaftliche Hintergrund der Geschichte. Das Resignationssyndrom, dem die Anna O. erliegt, ist ein Phänomen, das bei Flüchtlingskindern festgestellt wurde. Bekannt wurden Fälle aus Schweden. Die betroffenen Kinder fielen nach einem abgelehnten Asylantrag in einen tiefen Schlaf und konnten nicht geweckt werden. Andere befinden sich in einem Wachzustand, reagieren aber auf keinerlei Reize und werden zu Pflegefällen. Das sind leider keine Einzelfälle, sondern es handelt sich um hunderte von Kindern. Jeder Hoffnung beraubt oder traumatisiert, ziehen sich die Kinder komplett zurück. Dieses Themengebiet ist faszinierend und schrecklich zugleich. Und es zeigt, wie wenig die Menschen vom Gehirn und seinen Funktionen wirklich verstehen. Neurowissenschaftler schätzen das bisher Verstandene auf 10 – 20 %. Ein ähnlich merkwürdiges Verhalten ist das Schlafwandeln. Die betroffenen Personen verrichten teilweise komplizierte Tätigkeiten, wie Kochen oder Autofahren. Schon die alten Griechen haben sich mit diesem Zustand beschäftigt. Und ebenso alt ist die Frage, in wie weit ein Mensch für seine Taten während des Schlafwandels verantwortlich gemacht werden kann. Es gab Tötungsdelikte mit Freispruch, weil das Schlafwandeln als eine Art Unzurechnungsfähigkeit angesehen wurde.
Mit diesen wissenschaftlichen Gebieten hat sich der Autor ausführlich beschäftigt. Und diese Fragestellungen ziehen sich durch den Thriller und lassen auch den Leser zweifeln. Was wäre wenn?
Ein absolut lesenswerter und nervenzerfetzender Thriller.
Dies ist eine Privatrezension, ohne KI erstellt und ohne Verbindungen zu Verlag oder Autor. Die Rezension unterliegt auch in Teilen dem Urheberrecht.
Diese Rahmenhandlung nutzt der Autor geschickt, um immer wieder neue Spuren zu legen, denen der Leser folgt. Aus verschiedenen Perspektiven erzählen die handelnden Personen von ihrer Suche nach der Wahrheit oder den Geheimnissen, die sie wahren wollen. Wie ein sich drehender Strudel, nimmt die Spannung immer mehr zu, mehr und mehr wird das Dunkel erhellt, um gleich wieder in neue unglücksverheißende Schatten getaucht zu werden. Der Leser wird Stück für Stück in den Bann der Andeutungen und Erinnerungsbruchstücken gezogen. Das Buch lässt einen atemlos von Seite zu Seite blättern, immer neue Entwicklungen lassen die Figuren auf den Abgrund der Wahrheit zurasen. Ein bemerkenswerter, intelligenter und atemberaubender Thriller, der von Beginn bis Ende klug fesselt.
Für mich war noch spannender als der Thriller, der wissenschaftliche Hintergrund der Geschichte. Das Resignationssyndrom, dem die Anna O. erliegt, ist ein Phänomen, das bei Flüchtlingskindern festgestellt wurde. Bekannt wurden Fälle aus Schweden. Die betroffenen Kinder fielen nach einem abgelehnten Asylantrag in einen tiefen Schlaf und konnten nicht geweckt werden. Andere befinden sich in einem Wachzustand, reagieren aber auf keinerlei Reize und werden zu Pflegefällen. Das sind leider keine Einzelfälle, sondern es handelt sich um hunderte von Kindern. Jeder Hoffnung beraubt oder traumatisiert, ziehen sich die Kinder komplett zurück. Dieses Themengebiet ist faszinierend und schrecklich zugleich. Und es zeigt, wie wenig die Menschen vom Gehirn und seinen Funktionen wirklich verstehen. Neurowissenschaftler schätzen das bisher Verstandene auf 10 – 20 %. Ein ähnlich merkwürdiges Verhalten ist das Schlafwandeln. Die betroffenen Personen verrichten teilweise komplizierte Tätigkeiten, wie Kochen oder Autofahren. Schon die alten Griechen haben sich mit diesem Zustand beschäftigt. Und ebenso alt ist die Frage, in wie weit ein Mensch für seine Taten während des Schlafwandels verantwortlich gemacht werden kann. Es gab Tötungsdelikte mit Freispruch, weil das Schlafwandeln als eine Art Unzurechnungsfähigkeit angesehen wurde.
Mit diesen wissenschaftlichen Gebieten hat sich der Autor ausführlich beschäftigt. Und diese Fragestellungen ziehen sich durch den Thriller und lassen auch den Leser zweifeln. Was wäre wenn?
Ein absolut lesenswerter und nervenzerfetzender Thriller.
Dies ist eine Privatrezension, ohne KI erstellt und ohne Verbindungen zu Verlag oder Autor. Die Rezension unterliegt auch in Teilen dem Urheberrecht.