Bewegend, aber stellenweise zu detailverliebt
Henning Sußebach erzählt in „Anna oder: Was von einem Leben bleibt“ die Geschichte seiner Urgroßmutter mit einer Mischung aus Feingefühl und historischem Weitblick. Der Schreibstil ist poetisch und reflektiert, was die Leseprobe zu einer bewegenden Reise in die Vergangenheit macht. Besonders die Fragen nach Erinnerung und Vergessen sowie Annas Kampf gegen die Konventionen ihrer Zeit fesseln. Allerdings neigt der Text dazu, sich in historischen Details zu verlieren, was den Erzählfluss manchmal hemmt. Ich erhoffe mir eine Geschichte, die persönliche und gesellschaftliche Themen kunstvoll miteinander verknüpft, hoffe jedoch, dass der Fokus stärker auf Anna selbst bleibt, um die emotionale Bindung zu vertiefen.