Auf Annas Spuren
Henning Sußebach begibt sich auf die Spuren von Anna, seiner Urgroßmutter. Er hat sie nicht persönlich gekannt, auch in seiner Familie gibt es keinen mehr, der ihr begegnet ist. Und doch erzählt er ihre Geschichte, soweit ihm dies möglich ist. Denn so oder so ähnlich könnte es gewesen sein, wie Annas Leben war - einige Fotos und wenige Dinge aus ihrem Nachlass sind immerhin noch vorhanden, auch spricht die Zeit, in der sie gelebt hat, ihre eigene Sprache. Und so ergibt sich ein Bild von ihr, eine Familiengeschichte, eingebettet in die damalige Zeit. Denn so wird ihr Leben greif- und begreifbar.
Dabei wählt er eine sehr ungewöhnliche Form des Erzählens, er blickt zurück auf eine Zeit, die uns heute fremd ist. Anna war gerade mal zwanzig Jahre alt, als sie die Stelle als Dorfschullehrerin antritt, wir sind im Jahre 1887. Mit ihr steigen wir den Berg hinauf zur Schule, wir sind im tiefsten Sauerland, im Dorf Cobbenrode. Nun, Anna war da noch nicht mal großjährig, als Lehrerin war sie bis zur Volljährigkeit eine rechtlose Instanz, wie der Autor bemerkt. In diesem Jahr erfolgt die Grundsteinlegung für den Nord-Ostsee-Kanal durch Kaiser Wilhelm I., die Arbeiten zum Eiffelturm beginnen, das Grammophon wird erfunden und noch vieles anderes mehr.
Der Erzählstil ist eher distanziert, Sußebach dichtet ihr kein fiktives Leben an, er bleibt bei den Fakten, dabei spiegelt er das Politische, das Kulturelle, das Wirtschaftliche ihrer Zeit wider. Es ist das Zeitalter der Erfindungen, egal ob Fahrrad, Automobil, Radio, Telefon, um nur einiges zu nennen, er flicht dies alles sehr gekonnt mit ein. So entsteht neben Annas bewegtem Leben ein gutes Gesamtbild. Und selbstredend ist es ihr familiärer Weg, der im Vordergrund steht. Ihre große Liebe, die lange nicht öffentlich gelebt werden konnte, ihre Ehemänner, ihre Kinder – all dies ist gut lesbar aufbereitet, es ist ein kurzweiliges Porträt einer bemerkenswerten Frau entstanden.
Anfangs sinniert Annas Urenkel von dem Menschen an sich, der zweimal stirbt. Einmal biologisch und dann endgültig, wenn er vergessen ist. Diesem Gedanken kann ich gut folgen – es ist der Lauf der Zeit.
Dabei wählt er eine sehr ungewöhnliche Form des Erzählens, er blickt zurück auf eine Zeit, die uns heute fremd ist. Anna war gerade mal zwanzig Jahre alt, als sie die Stelle als Dorfschullehrerin antritt, wir sind im Jahre 1887. Mit ihr steigen wir den Berg hinauf zur Schule, wir sind im tiefsten Sauerland, im Dorf Cobbenrode. Nun, Anna war da noch nicht mal großjährig, als Lehrerin war sie bis zur Volljährigkeit eine rechtlose Instanz, wie der Autor bemerkt. In diesem Jahr erfolgt die Grundsteinlegung für den Nord-Ostsee-Kanal durch Kaiser Wilhelm I., die Arbeiten zum Eiffelturm beginnen, das Grammophon wird erfunden und noch vieles anderes mehr.
Der Erzählstil ist eher distanziert, Sußebach dichtet ihr kein fiktives Leben an, er bleibt bei den Fakten, dabei spiegelt er das Politische, das Kulturelle, das Wirtschaftliche ihrer Zeit wider. Es ist das Zeitalter der Erfindungen, egal ob Fahrrad, Automobil, Radio, Telefon, um nur einiges zu nennen, er flicht dies alles sehr gekonnt mit ein. So entsteht neben Annas bewegtem Leben ein gutes Gesamtbild. Und selbstredend ist es ihr familiärer Weg, der im Vordergrund steht. Ihre große Liebe, die lange nicht öffentlich gelebt werden konnte, ihre Ehemänner, ihre Kinder – all dies ist gut lesbar aufbereitet, es ist ein kurzweiliges Porträt einer bemerkenswerten Frau entstanden.
Anfangs sinniert Annas Urenkel von dem Menschen an sich, der zweimal stirbt. Einmal biologisch und dann endgültig, wenn er vergessen ist. Diesem Gedanken kann ich gut folgen – es ist der Lauf der Zeit.