Dem Vergessen entrissen
Ausgehend von der Frage, was letztendlich vom Leben eines ganz normalen Menschen bleibt, sobald niemand mehr lebt, der diesen Menschen noch persönlich gekannt hat, versucht Henning Sussebach seiner Urgroßmutter näher zu kommen und er rekonstruiert ihre komplette Lebensgeschichte. Jeden kleinen Hinweis aus Erzählungen der Familienmitglieder, jedes Fitzelchen Papier, das noch aus ihrem Besitz stammt, die wenigen Fotos, Briefe und Postkarten, die noch existieren hat er gesammelt und uns dargeboten. Darüber hinaus hat er akribisch Kirchenbücher, Katasterkarten, Zeitungen und vieles mehr gesichtet, um jeden dokumentierten Moment ihres Lebens zu erfassen und dadurch der realen Person gerecht zu werden.
Gleichzeitig erfährt man sehr bildhaft die Lebensumstände der Landbevölkerung in der Zeit von 1867 bis 1932. Anna, die früh zur Waise wurde und im Alter von zwanzig Jahren eine Stelle als Dorfschullehrerin antritt ist zur damaligen Zeit eine fortschrittliche Frau. Sie heiratet nach etwa zehn Jahren und muss deshalb ihren Beruf wieder aufgeben. Bald darauf wird sie Witwe und alleinerziehende Mutter, die Gastwirtschaft und Postamt betreibt, heiratet Jahre später ein zweites Mal, erlebt den großen Krieg und die Inflation.
Trotz der detaillierten Beschreibung von historischen Entwicklungen, Verordnungen und Vorschriften ist diese Familiengeschichte in keinem Moment langatmig, zu sehr hat man Achtung vor dieser vom Schicksal gebeutelten Frau, die ihren Platz in der dörflichen Gemeinschaft behauptet und hoffentlich auch zeitweise ihr Glück gefunden hat.
Ein überaus empfehlenswertes Buch, sehr realitätsnah und doch mit Liebe und Achtung erfüllt.
Gleichzeitig erfährt man sehr bildhaft die Lebensumstände der Landbevölkerung in der Zeit von 1867 bis 1932. Anna, die früh zur Waise wurde und im Alter von zwanzig Jahren eine Stelle als Dorfschullehrerin antritt ist zur damaligen Zeit eine fortschrittliche Frau. Sie heiratet nach etwa zehn Jahren und muss deshalb ihren Beruf wieder aufgeben. Bald darauf wird sie Witwe und alleinerziehende Mutter, die Gastwirtschaft und Postamt betreibt, heiratet Jahre später ein zweites Mal, erlebt den großen Krieg und die Inflation.
Trotz der detaillierten Beschreibung von historischen Entwicklungen, Verordnungen und Vorschriften ist diese Familiengeschichte in keinem Moment langatmig, zu sehr hat man Achtung vor dieser vom Schicksal gebeutelten Frau, die ihren Platz in der dörflichen Gemeinschaft behauptet und hoffentlich auch zeitweise ihr Glück gefunden hat.
Ein überaus empfehlenswertes Buch, sehr realitätsnah und doch mit Liebe und Achtung erfüllt.