Mehrere Blickwinkel

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benni_benni Avatar

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Ein junges Mädchen, dem die Welt noch offen steht. So würde man aus heutiger Sicht vielleicht die Anfang zwanzig jährige Anna bezeichnen. Ende des neunzehnten Jahrhunderts bedeutet dies allerdings noch minderjährig und für unverheiratete Frauen eine Herausforderung zu sein. Dieser stellt sich Anna aber und geht als Lehrerin ins sauerländische Dörfchen Cobbenrode. Dort wächst sie zu einer geachteten und nicht ganz unumstrittenen Frau heran, die einen außergewöhnlichen Weg geht.

"Anna oder: was von einem Leben bleibt" ist die wahre Geschichte der Anna Raesfeld, erzählt von Henning Sussebach, einem ihrer Nachfahren. Auf geschickte Art werden Zeitzeugnisse und Vermutungen miteinander versponnen und verschiedene Versionen der möglichen Wahrheit aufgestellt. Mir hat der Bezug zur Realität sehr gut gefallen. Die Recherche zu Anna erscheint nachhaltig und gewissenhaft. Mehrere Blickwinkel werden zugelassen und nichts einfach nur beschönigt. Ein Buch wie ein Besuch im Heimatmuseum!