Sehr vage

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danielle2107 Avatar

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Mich haben bei diesem Buch sofort Titel, Cover und Klappentext angesprochen und den Einstieg fand ich grandios.

Der Autor erzählt aus dem Leben seiner Urgroßmutter Anna, geboren 1866, welche sich bereits ab dem Jugendalter alleine behaupten muss und schließlich mit 20 Jahren eine stelle als Lehrerin in Cobbenrode antritt. Die Liebe zu einem jungen Mann aus dem Dorf bleibt ihr aufgrund ihrer Stellung zunächst verwehrt bis dessen Vater stirbt. Anna heiratet Clemens und gibt damit ihren Beruf und ihre Selbstständigkeit auf. Doch was als Ende ihrer Emanzipation scheint, ist gerade erst deren Anfang...

Mir gefällt der Schreibstil des Autors, er ist leicht zu lesen. Was ich an dem Buch besonders spannend fand, ist die Thematik, ich wollte mehr über das Leben von Frauen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erfahren. Teilweise habe ich das, jedoch hätte es für mich durchaus mehr sein dürfen. Der Autor schneidet sehr am Rande immer wieder Weltgeschichtliches an, was ich interessant fand um das Leben seiner Urgroßmutter in einen Kontext zu bringen. Er hat das Buch sicher im Rahmen seiner Möglichkeiten auch so gut wie möglich recherchiert, wie er erwähnt, gibt es nicht viel, was vom Leben von Anna übrig geblieben ist und es lebt auch niemand mehr, der sie persönlich gekannt hat. Für mich war es dann aber doch ein wenig zu viel "Füllmaterial": zu viele Mutmaßungen, sehr lange Beschreibungen, unnötige Aufzählungen und Wiederholungen, die den Lesespaß etwas getrübt haben.