Jüdisches Leben und Traditionen

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klautschi Avatar

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Benjamin Koppel, ein dänischer Komponist und Musiker, erzählt auf Fakten basierend die Lebensgeschichte seiner Großtante Anna Koppel, deren Leben sich fast über das gesamte 20. Jahrhundert erstreckte.

Hannah war die einzige Tochter von Yitzhak Koppelmann und seiner Frau Bruche. Yitzhak und seine Frau flohen aus Polen nach Kopenhagen. Hannahs vier ältere Brüder werden erfolgreiche Musiker. Die Eltern können sich gut den Berufswünschen der Söhne beugen, aber die Tatsache, dass alle vier nichtjüdische Frauen heiraten, trifft besonders die Mutter hart.

Ihre letzte Hoffnung, die jüdische Tradition weiterzuführen und einen jüdischen Mann zu heiraten, setzen die Eltern auf Hannah – sie darf ihre Familie keinesfalls enttäuschen. Hannah liebt jedoch Aksel, einen jungen Kommunisten, der für eine bessere Welt kämpft. Mit ihm kann Hannah über Träume und Wünsche für ihr weiters Leben sprechen, wie etwa, dass sie einmal Pianistin werden möchte und ihn heiraten will.

Im Zweiten Weltkrieg flüchtet die Familie ins schwedische Exil. Hannah muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die sie für den Rest ihres Lebens stark belasten wird.

Auf Wunsch der Eltern wird eine Ehe mit Francois arrangiert, einem reichen Franzosen jüdischer Herkunft. Nach dem Krieg heiratet Hannah Francois gegen ihren Willen und lebt von nun an in Paris. Francois ist ein despotischer Ehemann und Vater, kann mit Geld nicht umgehen und betrügt seine Frau. Hannah hält jedoch aus Pflichtgefühl an dieser Ehe fest.

Der Autor charakterisiert die jüdische Familie Koppelman mit der richtigen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Eine Vielzahl der Anekdoten liefern ein lebendiges Bild des damaligen jüdischen Lebens. Zwischendurch war mir jedoch die Geschichte zu einfach erzählt, sprachlich hätte ich mir hier viel mehr gewünscht.