Astrids Vorbild neu interpretiert

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herr_stiller Avatar

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Anne auf Green Gables ist, so platt die Formulierung auch ist, Kult. Das Vorbild des Hauses ist ein nationales Kulturgut und Museum, die Geschichte wurde in den 80er-Jahren verfilmt - und sie war Vorbild für Astrid Lindgren bei der Entwicklung von Pippi Langstrumpf. Ja, DIE Astrid Lindgren.

Nun könnte man meinen, die Geschichte ist eingestaubt und oll, aber nein, zum Glück ist sie das erstens nicht und zweitens gelingt Mariah Marsden und Brenna Thummler es auf eine grandiose Weise, diese 115 Jahre alte Geschichte von Lucy Maud Montgomery eine lebendige Frische einzuhauchen.

Tolle Farben, wunderschöne Zeichnungen, zu Beginn oft ganz ohne Worte - auch so kann eine Graphic Novel funktionieren. Die Geschichte des einsamen Waisenkinds, das von Matthew von Marilla aufgenommen wird, obwohl sie eigentlich einen Jungen "bestellt" hatten, der ihnen bei der Farmarbeit helfen kann, und zu einer starken jungen Frau heranwächst, ist trotz des Charmes des 19. Jahrhunderts immer noch zeitgemäß und spannend. Und die Leseprobe macht richtig Lust auf das Eintauchen in Annes Welt unter Green Gables im neuen Graphic Novel-Gewand des 21. Jahrhunderts.