Diese Leseprobe war mir durch und durch sympathisch! Der Busfahrer ist ein sehr einfacher Mensch, der zarte Gefühle für seine Nachbarin entwickelt hat – sie aber nicht offen zeigen kann. Er reibt sich in seinem Alltag auf – bis er eines Tages beschliesst, auszubrechen, und etwas völlig Ungewöhnliches zu tun…
Die ganze Schreibweise ist von einem feinen Humor durchzogen, den ich herzerwärmend fand. In gewisser Weise hat mich das Ganze auch an die „unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ erinnert. Auch Harold bricht eines Tages auf, um durch eine eigentlich sinnlos erscheinende Tat etwas zu bewegen, sich etwas zu beweisen. Dass sein Leben doch nicht vergebens war. Genau wie der Busfahrer.
Spannend gemacht finde ich die „Schnitte“ zwischendurch zu eben jener Nachbarin, die einen Sportwagen klaut, und irgendwohin rast. Das scheint im „Jetzt“ zu spielen, wohingegen die ungewöhnliche Busfahrt in der Vergangenheit liegt. Was ist also inzwischen passiert…? Ist der Busfahrer in Gefahr geraten? Hatte er einen Unfall, und die Nachbarin will nun zu ihm…? Hat sie ihn im Fernsehen gesehen, und ist nun so beeindruckt, dass sie sich ihrer eigenen Gefühle bewusst wird…?
Das Buch hat mich durch seine leise, poetische Art sehr berührt, und ich würde es wirklich gerne lesen!