Ein Ausbruch aus dem grauen Alltag

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grizzlybärchen Avatar

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**Inhalt**

Anton ist Busfahrer. Tag für Tag fährt er mit seiner Linie die gleichen Stationen ab, nimmt die gleichen Menschen mit und setzt sie am gleichen Ort wieder ab. Dieser Tag scheint auch so zu werden, doch auf einmal steigt eine schwer kranke Frau ein und verkündet ihren Wunsch: „Ich möchte ans Meer.“ Und dann ist Anton einmal im Leben mutig und erfüllt ihr diesen Wunsch.

**Meine Meinung**

Es ist erstaunlich, wie viel Gefühl und wie viele emotionale Themen man in so ein kleines Buch packen kann. Und klein ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn auf meinem Tolino werden lediglich 84 Seiten angezeigt – obwohl das Printexemplar mit 144 Seiten ausgewiesen wird.
Aber diese Seiten haben es in sich. Es wird lustig, es wird emotional und es wird nachdenklich.
Die Truppe, die Anton mit auf seine Reise nimmt, ist bunt gemixt – wie es bei einer Busfahrt nun einmal so üblich ist. Da ist von Schulkindern bis hin zu Rentnern alles dabei.
Entsprechend breit gefächert ist auch die Themenbreite, die abgedeckt wird. Wir erleben kindliche Freude, jugendlichen Trotz und die Schwierigkeiten sich von den Eltern abzukapseln. Gleichzeitig schafft es der Autor aber auch, das Thema Demenz mit einzubeziehen. Vor allem letzteres fand ich gut rübergebracht. Er zeigt die Schwierigkeiten, die in diesem Zusammenhang auftreten, wie nötig Hilfestellungen sein können. Trotz allem bekommt die Handlung dadurch keine unnötige Schwere, weil viele Situationen mit einem gewissen Galgenhumor dargestellt werden – aber keinesfalls wird das Thema ins Lächerliche gezogen.
Insgesamt liest sich das Buch aber unglaublich lebensbejahend. Man erkennt, dass man manchmal von der Normalität abweichen sollte, um sein Glück zu finden und dass eine verrückte Idee das ganze Leben verändern kann.

**Fazit**
Ein bunter Mix Passagiere, eine verrückte Idee und ein eindeutiges Ja zum Leben.