Großartig und tiefsinnig!

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rockabella281 Avatar

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"Ans Meer" erzählt von einer willkürlich zusammengewürfelten Gruppe Menschen, die zur Liebe einer Person wohl den Trip Ihrer Lebens wagen.
Eines Morgens wird der Busfahrer Anton von einem kleinen Mädchen und seiner schwerkranken Mutter überredet, den Bus zu kapern und nach Italien ans Meer zu fahren, genauer gesagt in das Dorf, in dem die Mutter Ihre Jugend verbracht hat.
Anton, der eigentlich ein Fan von Regeln und Strukturen ist, wagt den Schritt (zudem hat er eh Probleme mit seinem Boss) und ein aberwitziger Roadtrip beginnt.
Unterwegs gibt es einige Hürden zu überwinden (wie ein Ausflug zu Fuß auf die Autobahn), und wir erfahren mehr über Anton und seine Reisegäste, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Am Ende sind sie aber mehr oder minder wohlbehalten, inklusive Kaninchen, in Italien am Meer, und Anton kann sich der Liebe zu seiner Nachbarin öffnen und wagt es endlich, sich von seiner Mutter abzukapseln.
Rene Freund schafft es auf nicht einmal 150 Seiten, im Leser eine Achterbahn der Gefühle zu erregen. Jeder von uns erkennst sich mit Sicherheit in einer der Facetten von Anton wider, und eigentlich sollten wir wirklich wieder anfangen, mehr zu leben und weniger zu denken. Denn genau darum geht es hier, ums Leben und um jeden Augenblick, den wir eigentlich genießen sollten, aber uns von unseren Verpflichtungen abhalten lassen.
Dieser Roman ist ein Appell an das Leben und deswegen rund um gelungen!