Märchenhafter Roadtrip

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annamagareta Avatar

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„Ans Meer“ ist ein märchenhafter und amüsanter Roman des österreichischen Schriftstellers Renè Freund.

Anton ist Fahrer eines Linienbusses und fährt jeden Tag die gleiche Strecke. Außerdem ist er in seine Nachbarin Doris verliebt, die mutige Männer liebt, aber Anton ist alles andere als mutig. Als die krebskranke Carla - mit dem Wunsch noch einmal das Meer zu sehen - in seinen Bus steigt, ist Anton mutig und beschließt kurzerhand mit dem Linienbus ans Meer zu fahren.
Der Schreibstil von Renè Freund lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Die Sätze fließen ruhig daher, aber es gibt auch viel amüsante Momente und ein wenig Galgenhumor.

Seine äußerst unterschiedlichen Charaktere beschreibt er detailreich und die bunt zusammengewürfelte Reisetruppe gewinnt durch die gemeinsamen Erlebnisse nach und nach immer mehr an Zusammenhalt. Die Entwicklung der Charaktere ist interessant und insbesondere Anton wächst während seines Trips deutlich über sich selbst hinaus.

Durch den Perspektivwechsel zwischen Anton und Doris kommt ein wenig Spannung auf, da man immer wissen möchte, wie es aus der anderen Sicht weitergeht. Neben der Reise ans Meer erlebt man die Entwicklung der emotionalen Liebesgeschichte zwischen Anton und Doris.

Obwohl das Buch keine 150 Seiten umfasst, ist es sehr berührend und hat Tiefgang. Insgesamt ist „Ans Meer“ ein charmanter und warmherziger Roman, den man in einem Zug weglesen aber danach nicht so schnell wieder vergessen kann.