Mit dem Bär ans Meer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ele Avatar

Von

Ans Meer, Roadmovie von René Freund, 144 Seiten, erschienen im Deuticke-Verlag
Ein Roadtrip ans Meer mit dem Linienbus.
Anton ist ein sympathischer Typ, Busfahrer und ein wenig verliebt in Doris. Ihr will er imponieren und da er sowieso vermutet, dass es sein letzter Arbeitstag bei dem Busunternehmen ist, beschließt er der totkranken Carla ihren vielleicht letzten Herzenswunsch zu erfüllen. Er beschließt kurzerhand mit dem Linienbus ans Meer zu fahren.
Hier handelt es sich um ein emotionsgeladenes Buch, eine Geschichte über Mut und etwas für andere zu wagen, ohne an die Konsequenzen für sich selbst zu denken. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich mitten drin und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen war. 55 Kapitel angenehm gegliedert, mit berührenden und auch witzigen Dialogen, im auktorialen Schreibstil hat mich René Freund bezaubert . Seine bildhaften Erzählungen gaben mir das Gefühl ich bin dabei, ein Teil der Reisegruppe. Die Figuren sind so lebendig geschildert, ich meinte sie schon ewig zu kennen und habe mit ihnen geweint und gelacht. Besonders gefallen haben mir die beiden Mädchen Helene und Annika, besonders Annika die Tochter der krebskranken Carla ist ein unglaublich tapferes und beherztes Mädchen. Meine Lieblingsfigur natürlich Anton Spitzname Bärli, gemütlich gutmütig und schüchtern was Frauen angeht – trotzdem ein stiller Held, zwar kein Traummann aber ein Fels in der Brandung, auch für seine Doris. Eine wunderbare Frau auch Carla, tapfer und mutig, ihr habe ich es gegönnt, dass sie sich ihren letzten Wunsch erfüllen konnte. Einzig Mechthild, Antons Mutter, war nervig, eine Gefängniswärterin und Kontrollfreak aber hauptsächlich denke ich aus Sorge um ihren Sohn. Am Ende der Lektüre hat man nicht nur ein berührendes und wundervolles Buch gelesen, sondern bekommt auch noch etwas mit für danach. Etliche Zitate hab ich mir aufgeschrieben. Z.B. „Mutig ist nicht der, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“ Oder dieses: „"Ein Held ist jemand, der etwas tut, obwohl er weiß, dass es ihm schadet". Dem Plot konnte ich zu jeder Zeit folgen und die Figuren handelten stets plausibel. Abwechselnd habe ich geschmunzelt oder geweint. Ein Buch, das sich hervorragend als Geschenk eignet. Nur Eines hat mir an diesem Buch nicht gefallen, es war viel zu schnell gelesen! Sicher werde ich diesen Roman noch öfter zur Hand nehmen. Meine Empfehlung für die Leser, die Roadmovies genießen, die gefühlvolle Bücher lieben und für Menschen die ein ganz besonderes Geschenk suchen. Dafür von mir sehr gerne 5 Sterne!