Schrill und besonders, aber auch etwas langatmig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
valeska Avatar

Von

Zuallerallererst muss ich sagen, dass ich in „Antichristie“ deutlich besser reingefunden habe als in „Identitti“. Das Thema Kolonialismus und dessen fehlende Aufklärung ist unglaublich wichtig und finde, dass die Inhalte sehr gut aufbereitet sind. Das Buch stellt vor allem das wichtige Theme Diversity und gleiche Rechte für alle in den Vordergrund. Sprachlich ist es sehr gut gestaltet und der Prosa-Test wird zu Beginn jedes neuen Kapitels mit einem Drehbuch-Einschub unterbrochen. Das finde ich sehr gut. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Plot an einigen Stellen etwas wirr war, da die Protagonistin zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her reist. Dabei switcht Durga nicht nur die Zeiten, sondern auch das Geschlecht. Als Sanjeev erlebt sie die Zeit des Kolonialismus Anfang des 20. Jahrhundert. Ich muss gestehen, dass ich diesen Wechsel beim Lesen etwas schwierig fand und ich mich wirklich sehr konzentrieren musste, um ihr zu folgen. Außerdem fand ich es an einigen Stellen etwas langatmig und hätte mich gefreut, wenn das Buch noch etwas eingekürzt gewesen worden wäre. Alles in allem würde ich das Buch aber definitiv weiterempfehlen, da ich selbst sehr sehr viel geschichtliches Wissen über den Kolonialismus mitgenommen habe.