Käsebleich

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laberlili Avatar

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Nachdem mich die Leseprobe zu "Apfelblütenzauber" eher gelangweilt hatte, interessierte es mich aber doch, ob der Roman in seinem weiteren Verlauf nicht energiegeladener werden würde, handelt es sich hier doch immerhin um einen allerdings auch alleinstehend lesbaren, weiteren Teil einer Reihe, die nicht gänzlich unerfolgreich geblieben ist, auch wenn ihre Beliebtheit sich mit keinem der üblichen Hypes vergleichen lässt.
Ich kannte das vorhergehende Buch "Eine Villa zum Verlieben" nicht und somit war mir die Hauptfigur der Leonie ebenso wie ihre private Lebenssituation sowie ihre im besagten vorherigen Teil ebenfalls große Rollen spielende Freundinnen gänzlich unbekannt: Allerdings stellte mich dies vor keine Schwierigkeiten; der Handlung war, auch so direkt ins kalte Wasser geschmissen, problemlos zu folgen. Allerdings blieb jenes Problem bestehen, vor welches mich schon die Leseprobe gestellt hatte: Desinteresse. Zwar war die Geschichte nicht zäh zu lesen und mich übermannte auch kein Gefühl ermüdender Langeweile, doch blieb mir das Geschehen gänzlich egal und die Protagonistin Leonie auch völlig fremd. Mit ihr wurde ich gar nicht warm, ohne dass sie mir wirklich unsympathisch gewesen wäre; ich stand ihr wie eben der gesamten Erzählung einfach gleichgültig gegenüber.
Mir war das alles einfach zu farblos und nachdem Leonie gen Altes Land aufgebrochen war, kam in mir keine verzückte Lesestimmung auf; stattdessen fand ich, übrigens selbst auf dem Land aufgewachsen, die Schilderungen des Landlebens furchtbar trostlos und öde; da gab es nicht eine Szene, die mich sentimental und melancholisch werden, in mir Heimatgefühle aufkommen, liess und ich konnte Leonie keinen einzigen Wohlfühlmoment glauben. Sie überzeugte mich einfach nicht, ebenso wenig übrigens wie die eingebaute Liebesgeschichte, die ich mit ihren vorgeblichen Dramamomenten einfach nur albern fand. Nach dem Lesen war ich mir sehr sicher, dass Leonie hier in der Geschichte definitiv kein dauerhaftes Glück gefunden haben würde, aber das war mir eigentlich auch egal und angesichts der von mir wahrgenommenen Tristesse dieser Geschichte begannen weite Erzählstrecken des Romans nun auch schon sehr früh nach dem Auslesen zu verschwimmen.
Für mich entpuppte sich "Apfelblütenzauber" als ein Roman, der eine Geschichte erzählt, der alsbald von mir ins Vergessen geraten wird, der mir weder Lust gemacht hat, bdoch auch noch die "Villa zum Verlieben" noch (zumindest vorläufig) überhaupt ein weiteres Werk Engelmanns zu lesen.
Eine Empfehlung? Nur, wenn es einen nach unaufgeregten Schmonzetten drängt, die einen sicherlich nicht emotional aufwühlen werden!