Royce und Arthur

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regenprinz Avatar

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Die Leseprobe fand ich originell und recht witzig. Zwar war mir beim Telefonat, das Royces Mutter anfangs mit ihrer Schwester in Australien führt, rasch klar, dass es nicht um ihn, sondern um seinen Großvater ging, aber es war trotzdem lustig zu lesen.

Kein einfaches Leben, das der Junge da mit seiner Mutter führt. Mit Gärtnerjobs und Klavierstunden hält sie seit dem frühen Unfalltod des Vaters sich und Royce über Wasser und nun soll sie sich auch noch um den grantigen, pflegebedürftigen Arthur kümmern, der stets nur wenige Tage braucht, bis er seine neu eingestellten Fachkräfte vergrault. Die kurze Szenenrückblende eines Dialogs mit Royce zeigt, dass die beiden sich auch alles andere als grün sind - allerdings beruht die Antipathie auf Gegenseitigkeit und verbal schenken die beiden sich nichts. Das kann ja noch höchst witzig werden, wenn die beiden demnächst im Alltag stundenlang miteinander auskommen müssen ... *g*

Royce als erzählende Hauptfigur gefällt mir übrigens gut. Ein eher scheuer Junge ohne Freunde, der z.Z. nicht mal zur Schule geht, nicht schwimmen kann, Angst vor Pferden hat usw., aber von Sprache und Widerspruchsgeist her bestimmt kein "Weichei" ist. Seine Beobachtungen sind sehr gezielt und trocken kommentiert. Auch sich selbst betrachtet er eher unsentimental und oft mit Humor.

Ich bin nach diesem Beginn jedenfalls gespannt auf die Geschichte und habe große Lust, weiterzulesen.