Arthur und der T-Bird

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chrischid Avatar

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Die Rede ist von Arthur, Ninas Vater, Royce' Opa. Er ist alles andere als ein angenehmer Geselle und er muss betreut werden. Nicht rund um die Uhr, aber alles bekommt er alleine einfach nicht mehr hin. Als Royce sich um seinen Großvater kümmern soll, beginnt ein Kampf der Generationen, unerbittlich und gnadenlos. Doch was als Herausforderung für alle Parteien beginnt, wird mehr und mehr zu einer Annäherung, mit der niemand gerechnet hätte...

Royce ist gerade einmal siebzehn Jahre alt, als er sich um seinen Großvater kümmern soll, der nicht mehr viel alleine erledigen kann. Der Leser findet sehr schnell in die Geschichte hinein, da Royce sie aus seiner Sicht erzählt. Dadurch ist man näher am Geschehen und baut auch emotional eine gewisse Bindung auf. Zunächst findet man Royce gar nicht unbedingt sympathisch, obwohl man nicht recht benennen kann woran dies liegt. Vermutlich einfach nur an der Tatsache, dass man ihn zunächst besser kennenlernen muss, um gewisse Charakterzüge und Handlungsweisen zu verstehen. Es ist fast, als würde man selber sich ihm auch mehr und mehr annähern, ebenso wie Royce und sein Großvater dies im Laufe des Geschehens tun.

Das Buch beleuchtet mit Ernsthaftigkeit und Tragik, aber auch mit viel Charme und Witz einen Generationenkonflikt, den man im Grunde in jeder Familie beobachten kann. Ob jetzt genau in dieser Weise sei dahingestellt, aber ähnliches wird jeder bereits erlebt haben oder noch erleben. Die Umsetzung ist der Autorin wirklich gut gelungen, man ist tatsächlich mit ganzem Herzen während der gesamten Lektüre dabei. Emotionale Schwankungen gibt es häufig, auch diese wirken sich spürbar auf den Leser aus, der gebannt auf die Buchstaben schaut, um auch ja kein Wort zu verpassen.

Das ein oder andere Ereignis ist mit Sicherheit vorhersehbar, das weitere Agieren der Personen in den jeweiligen Situationen kommt aber dennoch teilweise überraschend. Bis zum Schluss lernt man immer wieder neue Eigenschaften der Charaktere kennen, wodurch sich auch immer wieder das Gesamtbild ein wenig verändert.

„Arthur oder Wie ich lernte den T-Bird zu fahren“ ist nicht nur ein Buch für Jugendliche und junge Erwachsene. Hier wird ein wichtiges Thema behandelt, über das normalerweise in Büchern gar nicht so häufig gesprochen wird. Und nicht nur in Büchern nicht, selbst in der realen Welt wird es meist einfach verdrängt. Keiner will sich zu sehr belasten, frei nach dem Motto: Wenn über etwas nicht gesprochen wird, ist es auch nicht da. Sarah N. Harvey hat einen großartigen Roman verfasst, den man unbedingt gelesen haben sollte. Er berührt einen auch nach der Lektüre noch eine sehr lange Zeit.