Enkel und Großvater kommen sich näher

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sinsa Avatar

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Arthur reist mit seiner Mutter quer durch Kanada, um in der Nähe des nahezu unbekannten Großvaters zu leben. Der Großvater hat sich scheinbar nicht sehr viel um seine beiden Töchter gekümmert. Die eine lebt mittlerweile in Australien und steht ihrer Schwester nur am Telefon mit mehr oder weniger hilfreichem Rat zur Seite. Die bedeutend jüngere Schwester - Arthurs Mutter - soll sich also um den Vater kümmern - schließlich lebt sie ja "in der Nähe". Doch auch für sie bedeutet dies, dass sie von der Ost- an die Westküste ziehen muss und ihr ganzes Leben neu aufbauen muss. Aufgrund verschiedenster Tätigkeiten, mit denen sie ihr Geld verdient, hat sie allerdings keine Zeit, eine Vollzeitpflege zu übernehmen, also werden zunächst Krankenschwestern und -pfleger engagiert. Am Geld dafür scheint es dem Opa nicht zu mangeln. Allerdings vergrault der Alte seine hilfreichen Geister ziemlich schnell. Bis die Mutter resigniert und ihrem Sohnemann. der eigentlich auch nichts besseres zu tun hat, vor die Wahl eines Jobs bei McDonalds oder eben als Pflegekraft beim Großvater stellt. Da die Großvaterpflege deutlich mehr abwirft und Royce sowieso den Plan hat abzuhauen und in sein altes Leben zurückzukehren, wird eben in den sauren Apfel gebissen. Mehr oder weniger liebevoll wird Opa besucht und versorgt. Viel zu tun scheint es dort allerdings für Royce nicht zu geben - über Kaffee kochen und Essen in der Mikrowelle warm machen und etwas Konversation mit dem Opa ist der Job eigentlich nicht. Da hätte ich allerdings etwas mehr erwartet. Zumal Royce für die Hilfe auch nicht schlecht bezahlt wird. Mehr oder weniger kommen sich Opa und Enkel im Verlauf der Zeit näher. Aber wirklich in die Tiefe geht es hier nicht. Für ein Jugendbuch ganz nett geschrieben, aber wirklich gehaltvoll ist es meiner Meinung nach nicht, dafür bleibt es viel zu sehr an der Oberfläche.