Ueber das Sterben

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Sarah N. Harvey ist Verlagslektorin und Autorin mehrerer Jugendbücher. Sie lebt in Victoria, British Columbia.

Der linkische und unfertige Jugendliche Royce Peterson wird, trotz anfänglicher Ablehnung, von seiner entnervten Mutter mit der Betreuung seines 92jährigen exzentrischen, übellaunigen und dementem Großvaters Arthur, einem berühmten Musiker, den er bisher kaum kennt, betraut…

In diesem Jugendbuch geht es um die Annäherung zwischen einem Jungen und einem alten Mann. Eine Konstellation, von der beide nur profitieren können. Ein Szenario, das zugegebenermaßen in Kinder- und Jugendbüchern nicht neu ist, wird hier aber so locker und ansprechend präsentiert, das man einmal mit dem Lesen begonnen, gar nicht mehr aufhören möchte. Sehr gut gefallen hat mir bei der Lektüre, dass zwischen Großvater und Enkel zwar eine allmähliche Annäherung stattfand, aber ohne dass sich die Charaktere allzusehr veränderten. Vielmehr erfolgt hier ein Hinterfragen der Ursachen und eine Akzeptanz. Hier bleibt auch Raum für die Ablehnung unangenehmer Wesenszüge. Nicht sehr realistisch beschrieben war in meinen Augen die angebliche Demenz des alten Mannes. Unverkennbar sind jedoch die amerikanischen Verhältnisse in diesem Roman, die sich in meinen Augen oft nicht nach Deutschland versetzen lassen.