Arztroman

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Astrid Cornelius ist Notärztin. Wer jetzt ein Buch erwartet, in welchem von spektakulären Einsätzen erzählt wird und wie eine Frau die Welt rettet, wird enttäuscht sein. Aber es wird erfrischend normal der ganz normale Wahnsinn von Berlin beschrieben, von Einsätzen bei Verkehrsunfällen, Atemnot und gestürzten Rentnerinnen. So wie das normale Leben ist. Aber wie normal kann das Leben von Astrid Cornelius schon sein. Geschieden, einen Sohn, der beim Vater und dessen neuer Frau lebt und ansonsten lebt sie für ihren Beruf. Schon um die Einsamkeit in ihrem Leben zu überspielen. Und wie glücklich ist ihr Exmann, den sie bewusstlos auf der Krankenhaustoilette findet? Wie schaut es hinter der Fassade von seiner neuen Familie aus, helfen und sich einmischen oder doch lieber nicht dranrütteln? Manchmal kann Hilfe ganz schön nach hinten losgehen.
Schön finde ich, dass zum einen wirklich ansprechend aus dem beruflichen Alltag einer Ärztin berichtet wird mit allen Facetten des Rettungswesens, dem Zusammenhalt unter den Kollegen, den vielen Stunden auf Abruf und zum anderen Ihrem Alltag, ihren Sorgen um den Sohn und die Hoffnung auf neues Glück.
Das Buch ist mitreißend geschrieben, auch wenn man das aufgrund des Einbandes nicht unbedingt erwartet hätte.