Nette, aber belanglose Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
gluexklaus Avatar

Von

Astrolabius, kurz Astro genannt, und seine Familie ziehen auf den Mond, denn Vater Marvin arbeitet als Forscher auf der Mondstation. Ganz schön aufregend für Astro! Er wird die Mondschule besuchen, kennt aber bisher noch niemanden dort. Die drei Jungen, die Astro auf dem Mond zuerst begegnen, machen auf ihn leider keinen besonders sympathischen Eindruck. Doch zum Glück sind sie nicht die einzigen neuen Mitschüler für Astro...

Der erste Band und Auftakt der Reihe „Astrolabius lebt auf dem Mond“ enthält drei Kapitel, an Star Wars angelehnt hier als „Episoden“ bezeichnet. Der Text der österreichischen Autoren Martin Wintersberger und Manuela Wieninger ist kindgerecht und gut verständlich, aber manchmal etwas steif formuliert. Für geübte achtjährige Leser sollte es kein Problem sein, die Geschichte selbständig zu lesen. Zum Vorlesen ist das Buch auch schon für jüngere Kinder ab fünf, sechs Jahren zu empfehlen. Die vielen bunten Illustrationen von Sasha Schlöglhofer sorgen für Abwechslung und Motivation. Seine Zeichnungen erinnern ein wenig an Manga-Comics, so haben die Figuren sehr große Augen, werden extrem verniedlichend dargestellt. Die ersten Seiten sind bunt bebildert, sobald die Geschichte richtig losgeht, sind die Bilder aber nur noch in schwarz-weiß gedruckt. Das Buch ist recht handlich und ein wenig größer als DIN A5-Format.

Die einleitende Vorstellung der Familie Winter kam bei meinen Kindern gut an. Auf zwei Doppelseiten am Anfang des Buchs sind Astrolabius, seine Schwester Claire, seine Mutter Lilly und Vater Marvin jeweils als buntes Foto auf einem Tablet abgebildet. Über Sprechblasen rund um die Figuren erfährt der Leser Näheres zu den Personen.
Astrolabius ist ein netter, neugieriger Junge, der gleich auf dem Mond angekommen, sofort auf Erkundungstour geht. Astro eignet sich sicher prima als Identifikationsfigur für die Leser. Seine Familie wirkt wie die perfekte, etwas langweilige Bilderbuchfamilie, für mich präsentieren sich die Familienmitglieder insgesamt zu „brav“.

Für Astro ist der Umzug auf den Mond natürlich mit einem aufregenden Abenteuer verbunden. Der Mond ist ein sehr exotischer Schauplatz für eine Kindergeschichte. Eine interessante Idee, dort eine Geschichte spielen zu lassen. So ungewöhnlich und innovativ der Ort des Geschehens, so althergebracht ist aber die Handlung: Ein Junge besucht eine neue Schule und muss sich erst noch zurecht- und herausfinden, wer „gut“ und wer „böse“ ist. Meine drei Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren haben der Geschichte beim Vorlesen zwar aufmerksam und interessiert gelauscht, besonders begeistert zeigten sie sich aber nicht. Für uns eine nette, aber etwas belanglose Geschichte. Ob das Konzept wirklich über zehn Bände funktioniert, muss sich noch weisen.