Ein großes Abenteuer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
stresserella Avatar

Von

Von ihrem Vater, der so dringend einen männlichen Erben brauchte, auf einem Berg ausgesetzt, wächst Atalanta im Wald heran, aufgezogen von einer Bärin, später umsorgt von Nymphen. Im Laufe ihrer Jugend wird sie von Artemis unterrichtet, in deren, vor allem vor Männern, geschütztem Hain sie mit den Nymphen lebt. Aufgrund ihrer erlernten Fähigkeiten, wird sie von Artemis ausgesandt Jasons Aufruf zu folgen, der die größten Helden Griechenlands versammelt, um das Goldene Vlies zu stehlen. Als einzige Frau in einer von Männern dominierten Welt, wird Atalanta, die aufgrund ihrer geschützten Jugend ohnehin kaum weiß was sie erwartet, von ihren Mitreisenden nicht ernst genommen und verspottet. Doch Atalanta ist fest entschlossen sich den Respekt der Argonauten zu erkämpfen und ihrer Schutzherrin den Ruhm zu bescheren, für den sie fortgeschickt wurde.

„Atalanta“ ist bereits der dritte Roman von Jennifer Saint, der sich mit griechischer Mythologie befasst. Während mir der Inhalt der beiden Vorgänger schon vor der Lektüre bekannt war, wusste ich über Atalanta wenig bis gar nichts. So konnte ich völlig unvoreingenommen das genießen, was die Autorin aus der Geschichte der sagenumwobenen Kriegerin gemacht hat. Auch wenn die Geschichte nicht mit der Rückkehr endet, hätte ich mir gewünscht, dass die Reise der Argonauten und ihre heroischen Taten etwas ausführlicher beschrieben werden. Leider wurde mir Atalanta gegen Ende etwas unsympathisch, erschien sie mir doch zunehmend selbstmitleidig ob ihres Schicksals und arrogant im Bezug auf ihre Fähigkeiten. Erleichtert war ich, dass es sich nicht vorrangig um eine Liebesgeschichte handelte, wenngleich natürlich auch die scheinbar nicht fehlen darf.

Der Schreibstil ist gut lesbar, schöne mit Worten gemalte Bilder, wenn auch stellenweise etwas ausufernd. Nicht die beste, aber auch ganz sicher nicht die schlechteste Neuerzählung griechischer Mythologie und im Großen und Ganzen ein schönes Leseerlebnis. Schade finde ich nur das Cover. Es ist wirklich schön, passt von Gestaltung und Farbe allerdings nicht mehr zu den ersten beiden Romanen der Autorin.