Atlas der ungeordneten Ordnung

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geka Avatar

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Als Geographie- und Kunstlehrer habe ich beim Erscheinen des Buchtitels gleich Augen und Ohren weit geöffnet. Ich bin es von fachlicher Seite als Geographie-Schulbuchautor und Mitarbeiter am Entwurf neuer Atlanten gewöhnt, mit geographischen Projektionen, Atlanten verschiedenster Couleur (Vegetation, Ökologie, kulturelle Ausrichtungen, usw.) umzugehen. Auch spielt ein ästhetischer Aspekt bei Atlanten immer eine Rolle, nicht nur von der Übersichtlichkeit, sondern auch von Farbgebung, Eindeutigkeit, Transparenz, usw. Weiterhin wohne ich seit 40 Jahren mit Blick auf die französische Grenze, die seit der Öffnung nun gottseidank weitestgehend keine mehr ist. Von daher erwarte ich zum Vergleich des 'Atlas der Globalisierung' viele Neuerungen in Bezug auf Layout, Didaktik, Optik, Ausstattung, Sachkompetenz. Ich war dann bei der Lektüre der Probeseiten nun doch weitgehend positiv überrascht. Die versprochene Thematik erscheint schlüssig formuliert und fachlich korrekt. Die ausdrucksstarken Karten überzeugen zumeist, sollten aber die Projektion nicht immer europazentriert anbieten. Wir leben zwar hier auf der europäischen Halbinsel, allerdings lediglich auf einem 'Anhängsel' von Asien-Europa-Afrika. So sollten dann auch die eröffneten sozioökonomischen/-ökologischen Problemkreise in dieser Hinsicht stärker gezeitigt werden, das vermisse ich zum Teil. Das Buch wendet sich nicht nur an fachlich versierte Leserinnen und Leser, die Bebilderung und Textierung ist verständlich und weitestgehend nachvollziehbar. Alles in allem ein gutes Buch, was einen Überblick über die aktuellen und vergangenen (aber immer noch akuten) Problemfelder unserer Erde andeutet, erklärt und in Ansätzen zu Lösungen finden lässt.