Wie die Grenzen in die Welt kamen und was dies heutzutage bedeutet

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chicoculina Avatar

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Der Titel des Buches "Atlas der Unordnung" hat mich erst an an Ursus Wehrli und seine Kunst vom Aufräumen erinnert.
Der Untertitel macht dann aber deutlich worum es hier geht: ein Atlas zu den Grenzen der Welt, mit Karten zu Grenzen. Dies hat mich dann doch direkt an meine Schulzeit und die Atlanten zu politischen Grenzen erinnert.
Und ein bisschen so ist das Buch dann auch. Jedoch sind die Karten expliziter heraus gegriffen, werden von zeitgenössischen Gegebenheiten, Zitaten berühmter Persönlichkeiten aus Politik und Literatur umrahmt und in einen historischen Kontext gesetzt.
Somit defintiv spannender und einfach deutlich zeitgenössischer :-)
Sehr gut haben wir die verschiedenen Definitionen von Grenzen, wie natürliche Grenze, astronomische Grenze, Kulturgrenze und deren Entstehung, sowie deren Problematik gefallen.
Auch die grobe Gliederung des Buches in die verschiedenen Formen von Grenzen: Vermächtnisse, Meere, Mauern und spezielle Grenzen ist spannend.
Welche geopolitische Haltung das Buch verfolgt, konnte ich noch nicht ganz erfassen. Es versucht sehr ausgleichend und verständnisvoll für verschiedene Ansichten zu sein.
Besonders charmant fand ich die Erklärung der 32 Grenzen Frankreichs: witzig, erstaunlich und doch auch bizarr!