Tolle Kombi aus Liebesgeschichte und Weltraumabenteuer!

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mrsmurphy Avatar

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Unbezahlte Werbung, vielen Dank an @vorablesen.de und @ullsteinbuchverlag für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension wurde davon unabhängig erstellt. „Atmosphere“ ist im Mai 2025 bei Ullstein erschienen und wurde von Babette Schröder ins Deutsche übersetzt.

Ich liebe Taylor Jenkins Reid seit mich ihr Roman „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ vor ein paar Jahren so überraschend umgehauen hat und zu einem Lebenshighlight avancierte. Die Ankündigungen zu ihrem neuen Roman „Atmosphere“ habe ich daher sehr erfreut zur Kenntnis genommen, weil hier für mich auch die Rahmenhandlung sehr passte. Die Geschichte von Frauen in der Raumfahrt hat mich schon immer fasziniert. „Hidden Figures“ von Margot Lee Shetterly mochte ich als Buch und Verfilmung sehr, die alternative Geschichtsschreibung in der „Lady Astronaut“-Serie von Mary Robinette Kowal ist mitreißend beschrieben. Ich hoffe sehr, dass die Bände 3 und 4 auch noch ins Deutsche übersetzt werden. Bitte, bitte, lieber @piperverlag. Und die TV-Serie „For all Mankind“ ist einfach der Knaller. Wer Apple TV+ abonniert hat, muss einfach in die vier Staffeln reinschauen!

Viele Elemente aus „For all Mankind“ kommen auch in „Atmosphere“ vor, denn sie basieren auf realen Geschehnissen. Nachdem die Eroberung des Weltalls zunächst Männern vorbehalten war, werden in den Siebziger Jahren in den USA erstmals Frauen rekrutiert und ausgebildet. Echtes Vorbild für die Romanfiguren ist Sally Ride, die für die USA als erste Astronautin zwei Mal im All war. Sally Ride starb bereits 2012 mit nur 61 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Posthum wurde bekannt, dass sie über zwanzig Jahre mit einer Frau liiert war, dies aber geheim hielt, um ihre Karriere bei der NASA nicht zu gefährden.

In „Atmosphere“ ist es Joan Goodwins Traum seit Kindertagen einmal als Astronautin für die NASA ins All zu fliegen. In ihrer Gruppe der Astronauten-Azubis sind weitere Frauen, wie Vanessa Ford, eine leidenschaftliche Pilotin und Luftfahrtingenieurin. Beide Frauen freunden sich an, daraus wird bald mehr. Keine einfache Situation im Amerika der konservativen Reagan-Ära. Wollen sie weiter ihre Ziele verfolgen, müssen sie ihre Beziehung verheimlichen.

Die Liebesgeschichte der beiden Frauen ist eingebettet in eine extrem spannende Rahmenhandlung. Taylor Jenkins Reid erzählt nicht chronologisch, sondern aus zwei Zeitebenen heraus. Direkt am Anfang des Romans lernen wir Joan in der Gegenwart des Jahres 1984 als „Mission Control“ kennen. Als Mission Control ist sie die Stimme, die Kontakt zur Crew der aktuellen Spaceshuttle Mission hält, wo Vanessa als erste Frau eine Außeneinsatz durchführen soll. In kurzen, blitzlicht-artigen Szenen erfahren wir mehr über die aktuelle Mission, dazwischen wird in deutlich ausführlicheren Kapiteln rückblickend ab 1977 erzählt, wie Joan und Vanessa zur NASA kamen und sich verliebten.

Der neue Roman von Taylor Jenkins Reid hat mich sofort mitgerissen. Die Figuren sind lebendig und haben Tiefe, die Handlung - eine Kombi aus Liebesgeschichte und Weltraumabenteuer - hat mich sofort gefesselt. Die Liebesgeschichte nimmt aber deutlich mehr Raum ein, als die spannende Rahmenhandlung. Nicht umsonst trägt der Roman im Englischen den Untertitel „A Love Story“. Neben Evelyn Hugo habe ich mit Joan Goodwin eine zweite Lieblingsfigur im Kosmos von Taylor Jenkins Reid. Empfehlung!