Gestrandet im lieblichen Kreuzberg

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djojo Avatar

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Lisbeth Ritter ist mit Ihren 23,7 Jahren von ihrer Tante Ruth nach Kreuzberg verfrachtet worden. Die Wohnung hat ihre Tante bezahlt, einen ersten Job hat sie ebenfalls schon. Sie ist Korrektorin der Zeitschrift „Fokus Fleisch- und Wurstwaren“. Lisbeth hat ein unglaubliches Bedürfnis zu zählen. So weiß sie beispielsweise aus dem Stegreif, dass die Treppe zu ihrer Wohnung 105 Stufen umfasst und ihr Haushalt 38 494,5 Dinge umfasst. Ihr erster Annäherungsversuch an einen IT-Spezialisten Ihres Arbeitgebers ist kläglich gescheitert und nun findet sie in Paul, einem „echten“ Kreuzberger einen neuen Freund. Vielleicht schaffte sie ja ihr Leben zu verändern. Der Vorsatz ab sofort nicht mehr zu zählen könnte dabei helfen.

In fröhlichem, witzigem und modernem Sprachstil erzählt die Autorin wie Lisbeth ihre ersten Tage in Berlin Kreuzberg verbringt. Geprägt durch ihre Vergangenheit auf dem Land mit ihrem hochbegabten und heiß geliebten Schaf Paul hat sie einige Hürden zu nehmen. Alkoholkonsum, raue Sprüche und die Alltagsprobleme mit denen Kreuzberg und seine Einwohner zu kämpfen haben gehören zu ihrem neuen Leben. Insbesondere der Prolog zeigt eine Richtung für die weitere Entwicklung der Geschichte um Lisbeth Ritter und auch die Vergangenheit (Warum ist die Tante so einsilbig? Warum hat sie Lisbeth nach Berlin verfrachtet?) bietet noch genügend Elemente für eine spannende Fortführung. Auf mich wirkt die Leseprobe rund und gut recherchiert, sie hat definitiv die „Lust auf mehr“ geschürt.