Lisbeth in der großen, weiten Welt

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kikiwee17 Avatar

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Lisbeth ist 23,7 Jahre alt und wurde von ihrer Großtante Ruth, bei der sie bisher lebte, kurzerhand "zwangsumgezogen" - jetzt lebt sie in einer großen Dachgeschosswohnung in Berlin Kreuzberg. Sie hat Schwierigkeiten sich einzuleben und ruft täglich bei ihrer Tante an, um endlich mit Schaf Paul am Telefon zu sprechen. Paul hat sie mit der Flasche großgezogen und er fühlt sich mehr als Mensch, als als Schaf. Leider weigert sich Ruth vehement dem Schaf den Hörer zu geben. Bei ihrem ersten Versuch neue Kontakte zu knüpfen, lernt Lisbeth den Menschen Paul kennen, einen alten äffchenartigen Mann, der sich fortan väterlich um sie kümmert. Durch Paul ist sie in eine Gruppe zweifelhafter Gestalten gekommen, drinkt zum ersten Mal Mexikaner (ihrer Meinung nach Tomatensaft mit Tabasco) und wundert sich, dass sie am nächsten Tag kaum aufstehen kann. Sie nimmt ihren ersten Job als Korrektorin in der Redaktion der Branchenblättchens Fokus Fleisch- und Wurstwaren an. All das kann sie nur meistern, weil sie sich durch zählen beruhigt. Sie zählt Karos auf einem Hemd, Zahnbürsten im Einkaufsladen, Büroklammern auf dem Schreibtisch, Treppenstufen, Menschen, einfach alles wird durchgezählt.
Ich habe die Leseprobe in einem Rutsch gelesen. Sie ist witzig und interessant geschrieben. Ich weiß noch nicht, ob ich Lisbeth so richtig in mein Herz schließen kann, ihre Naivität und Ahnungslosigkeit erscheint mir teilweise etwas überzogen. Trotzdem bin ich total gespannt, wie es mit ihr in Berlin weitergeht. Wann Paul, das Schaf bei ihr einzieht. Und ob sie endlich die ersten positiven Erfahrungen mit Männern macht, nachdem das Date mit einem IT- Angestellten, trotz eindeutiger Signale ihrerseits (roter Lippenstift, rotes Minikleid, tiefes Dekolletee) ein totaler Flop war.