Auch die Liebe hat drei Seiten

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yaya Avatar

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Lisbeth, die eine Affinität zu Zahlen hat, wird von ihrer Tante rausgeworfen und muss sich nun allein im großen Berlin zurecht finden. Die Wohnung hat ihr ihre Tante ausgesucht, ein Job ist auch gefunden und nun steht Lisbeth notgedrungen auf eigenen Beinen.

Ich war bei den Neuerscheinungen schon auf diesen Titel gestoßen und freute mich sehr, hier eine Leseprobe zu finden. Die Beschreibung klang interessant und ich begann zu lesen, denn ich wollte wissen, ob die Hauptperson als überspannter Zahlenfreak dargestellt wird oder nicht. Letzteres ist zum Glück der Fall. Natürlich hat Lisbeth einen Zahlenfimmel, aber mein erster Eindruck ist, dass hier nicht übertrieben wird, sondern ab und zu einfach ein paar Zahlen eingeflochten werden. Sie mag Zahlen und manchmal möchte sie mehr und mehr in die Zahlenwelt abtauchen, aber reißt sich dann zusammen, da sie versteht, dass sie auch in der realen Welt leben und Kontakte knüpfen sollte. Das macht die Geschichte zu etwas besonderen. Ansonsten ist mir Lisbeth mit ihrer Art von der ersten Seite an, ans Herz gewachsen. Sie ist jung, schüchtern, anders, aber schlichtweg einfach liebenswert. Sie beginnt langsam ein neues Leben, ohne sich von dem alten völlig lösen zu wollen. Die Überbleibsel aus ihrem vorherigen Leben drücken sie etwas in das, was kommen muss, während sie von neuen Bekanntschaften Starthilfe bekommt und dadurch nicht zum einsiedlerischen Zahlenfreak mutiert.
Dadurch, dass auf den ersten Seiten schon einige unterschiedliche Personen auftauchen, ist es sicherlich interessant wie sie sich im Laufe der Geschichte einwickeln. Besonders Paul ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, denn er ist der komplette Kontrast zu Lisbeth und diese ungleiche Beziehung passt in diesen leicht verrückt anmutenden Plot.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und obwohl die Protagonisten eine junge Frau ist, nicht zu jugendlich, sondern unterstützt den frischen Eindruck.

Der erste Eindruck hat mich angenehm überrascht. Mein Fazit: Insgesamt könnte dies zu einer sommerlich-leichten Geschichte werden, mit deren Hauptperson man schnell sympathisiert. Dazu passend erscheint das Cover, was mich schon auf den ersten Blick sehr angesprochen hat. Der Schreibstil wirkt ungezwungen und leicht, aber nicht zu jugendlich. Insgesamt macht die Leseprobe eindeutig Lust auf mehr.