Chaos

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reni Avatar

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In dem Buch regiert das Chaos. Das ist einerseits gut, andererseits auch nicht so gut. Damit meine ich nicht den Schreibstil der Autorin, der ist flüssig und lässt sich wunderbar lesen, sondern eher die Geschichte an sich und die sonderbaren Figuren. Teilweise habe ich ein Herz für Verrücktheiten und mag Menschen mit chaotischen Eigenschaften sehr gerne, aber Liesbeth ist manchmal ein wenig zu unsortiert dargestellt, zumal sie ja mit ihren 23,7 Jahren kein kleines Kind mehr ist. es ist verwunderlich, dass in der heutigen Zeit jemand derart am Rande des Geschehens leben kann. Ihr Zählzwang ist dabei noch nachvollziehbar, den scheinen alle zu haben, die sich intensiver mit Mathematik beschäftigen, aber ansonsten ist ihre ganze Lebenssituation sehr ungeordnet, vielleicht auch weil sie bis zu diesem Altern noch bei ihrer Tante lebt, die aber auch langsam die Nase voll hat. Sie zieht ausgerechnet nach Berlin, das zwar ein voll von Verrückten ist, aber auch ein Dschungel, in dem man sich erst mal zurechtfinden muss und dann trifft sie auch noch Edgar, der ihr nicht ganz gleichgültig ist. Die Geschichte hat mich nicht ganz so mitgerissen, vielleicht weil ich mich noch in Lisbeth hineinversetzen konnte. So fand ich dann ihre Erlebnisse auch nicht ganz so spannend. Es hätte ein kleines bisschen authentischer sein können.