Eine nette Geschichte - etwas überzeichnet

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mellie Avatar

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Lisbeth, die Heldin des Buches wird sozusagen aus ihrem zuhause geworfen (es handelt sich dabei um ein Zelt, das sie mit einem kleinen Schaf teilt), um endlich wirklich am Leben teilzunehmen. Bislang nutzt sie das Zählen von Gegenständen (u.a. ihre Habseligkeiten, die Anzahl der Karos auf einem Männerhemd, Treppenstufen usw) und den Schlaf als Fluchträume, wenn sie sich vom Leben überfordert fühlt. Ihre Ersatzmutter schickt sie nach Berlin-Kreuzberg, um dort nicht nur das Leben kennenzulernen, sondern daran teilzunehmen.
In Kreuzberg findet sie einen neuen Vertrauten namens Paul, der sie auf den ersten Schritten ins neue Leben tatkräftig unterstützt.
Positiv ist die Beschreibung wie Lisbeth (trotz Rückschlägen) in ihr Leben findet und ihr bewußt wird, dass auch alle anderen Ticks haben und zum Teil durch forsches Auftreten ihre Angst zu überdecken versuchen.
Was mich gestört hat, ist die teilweise sehr übertriebene Schilderung der Eigenheiten und Situationen, hier scheint die Sympathie der Autorin für ihre Figuren etwas verloren zu gehen, was schade ist.
Alles in allem ein nettes Buch, dass ein wenig an "Zusammen ist man weniger allein" erinnert, wenn auch Personen und Begebenheiten zu überzeichnet sind.