Kreuzberg aus einem anderen Blickwinkel

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tinschetier Avatar

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Im Folgenden möchte ich meine Rezension in drei Teil aufteilen, die sich aus Inhalt, Schreibstil und Gesamteindruck zusammensetzen.
Zum Inhalt lässt sich sagen, dass die Handlung durch das ganze Buch hinweg nur so dahinplätschert. Es sind keine wirklichen Höhepunkte zu erkennen, was daran liegen könnte, das insgesamt nicht sonderlich viel Handlung enthalten ist. Des Weiteren ist das Geschehen meist sehr vorhersehbar, was einem nicht das Gefühl gibt, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Erst gegen Ende kann man von einer einigermaßen guten Handlung sprechen. Die Beziehungen zwischen den Personen teilweise sehr konstruiert, lediglich die Beziehung zwischen der Protagonistin Lisbeth und Tattoo-Paul wird so ausführlich beschrieben, dass man ihr gerne folgt. Ansonsten mangelt es nicht an ausführlichen Beschreibungen, jedoch betreffen diese meist nur, meiner Meinung nach, nebensächliche Handlungen oder den Zahlenfimmel Lisbeths.
Nun möchte ich mit dem Schreibstil fortfahren. Das Buch verfügt über einen lockerleichten Schreibstil, dem man gut folgen kann, auch ohne allzu viel nachzudenken beim Lesen. Allerdings wiederholen sich immer wieder die gleichen Formulierungen, was vor allem bei der Beschreibung von Personen auffällt (z.B. Tattoo- Paul oder der mit dem Pelzstirnband). Dies wird auf Dauer etwas eintönig und regt nicht zum Weiterlesen an, da nichts Neues hinzuzukommen scheint.
Insgesamt würde ich sagen, dass ich das Buch zwar komplett gelesen habe, dies aber nicht unbedingt noch ein zweites Mal tun werde. Dazu war die Handlung viel zu vorhersehbar und für mich stellte sie sich nicht als außerordentlich neu dar. Zwar ist die Grundidee den Stadtteil Kreuzberg mal aus einer anderen, lustig frechen, Blickweise darzustellen gar nicht mal so schlecht, an der Umsetzung hätte man jedoch noch arbeiten können. Zwischenzeitlich wirkt es so als wären beim Schreiben die Ideen ausgegangen, weshalb auf Altbewährtes wie das typische Hin- und Her in einer Liebesgeschichte zurückgegriffen wurde. Wer jedoch einmal eine leichte Lektüre für zwischendurch sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.
Zuletzt möchte ich noch sagen, dass in dem Buch die Themen Alkohol, Drogen und Arbeitslosigkeit meiner Meinung nach teilweise zu positiv beschrieben wurden. Auch wenn dies wichtige Aspekte unserer heutigen Gesellschaft sind, hätte man eine andere Darstellungsweise wählen können.