Kreuzberg, ick komme!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jazebel Avatar

Von

Lisbeth ist nicht so ganz die Standardvariante einer jungen Frau. Sie ist eine Einzelgängerin, schläft im Zelt statt drinnen, notiert sich alles mögliche in diversen Heften um ihr Leben zu bewältigen und muss einfach immer alles zählen ob es Karos auf Hemden, die Zettel im Notizzettelblock oder die Anzahl an Kichererbsen in der Dose ist.

Das wäre alles kein Problem, wenn ihre "Tante" Ruth, auf deren Hof in Brandenburg die wohnt, nicht finden würde es sei an der Zeit für Lisbeth endlich erwachsen zu werden. Kurzerhand kauft sie ihr eine Wohnung im einem alternativen Haus in Berlin- Kreuzberg und "zwangsumsiedelt" Lisbeth dorthin.

Dort ist alles anders, die Wohnung ist beängstigend viel größer als ihr Zelt, die Alternativen irgendwie auch spießig, ihr neuer Chef ein elender Despot und nur ihr neuer Bekannter Paul gibt ihr Halt und praktischen Lebensrat. Sie lernt Alt- Hippies und neue Punker kennen, einen Hund namens "die tödliche Dagmar" und importiert ihr Schaf (das auch Paul heißt und Schach spielen kann) ins hippe Kreuzberg.

Der Roman ist ein gefühlvolles Werk über das Erwachsenwerden und warum das manchmal echt nicht so einfach ist. Die Hauptfigur Lisbeth mag man gleich, manchmal kommen einem ihre Zwänge aber auch kapriziös und anstrengend vor. Auch dir anderen Exzentriker der Hausgemeinschaft wie Godot, Babsi G- Punkt und "der mit dem Pelzstirnband" machen dieses Buch liebenswert. Und dies vor dem alternativ- verspießten Hintergrund Berlin Kreuzbergs.

Liebesroman- Leser/innen sind gut beraten mit diesem Buch.