Leider konnte ich mit diesem Buch nichts anfangen

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riweda Avatar

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Die Aufmachung des Buches– Cover, Klappentext, schönes Zitat von Karl Valentin - gaukelt einem eine fröhliche leichte Sommerlektüre vor. Allerdings wird man hier mit einer psychisch kranken jungen Frau konfrontiert.

Lisbeth 23,7 Jahre wird von ihrer „Tante“ Ruth im Brandenburgischen Bückschitz aus ihrem Zelt geworfen (sie lebte in einem Zelt mit Schaf Paul zusammen auf dem Grundstück ihrer Tante – was hat sie in den vielen Jahren im Winter gemacht?) und nach Berlin-Kreuzberg verfrachtet. In Kreuzberg bezieht Lisbeth eine viel zu große Wohnung, die ihr von Tante Ruth ausgesucht wurde.

Aufgrund einer schweren Kindheit, die Mutter ließ sie als Kleinkind immer wieder tagelang allein, leidet Lisbeth unter einer Zählkrankheit und einer Schlafkrankheit. Wenn sich Lisbeth überfordert fühlt, zählt sie die Dinge um sich herum und wenn sie damit nicht mehr zurecht kommt, schläft sie, notfalls tagelang.

Lisbeth lernt in Kreuzberg Tattoo Paul kennen, der sie unter seine Fittiche nimmt. Sofort vertraut ihm Lisbeth alles an, was sie beschäftigt. Und Paul macht sie mit seiner Hausgemeinschaft bekannt, von denen einige nach einem Wasserschaden in Lisbeths Wohnung ziehen. Und dann ist da noch Edgar, den sie liebt, aber immer wieder vergrault, der ihr aber trotzdem treu bleibt.

Die Charaktere der beteiligten Kreuzberger sind ausgesprochen interessant, Überbleibsel aus den 80er Jahren, leider kommt das in dem Buch überhaupt nicht richtig zur Geltung. Das Schaf Paul dient irgendwie zur Ausschmückung der Geschichte, vor allem aber „die Blonde vom Edeka“, die extrem oft erwähnt wird, aber eigentlich gar keine Rolle spielt. Da ist der Kampfhund, die „tödliche Dagmar“ schon ein wenig spannender. Aber alles in allem fehlte mir ein wenig der Zusammenhang, das Buch lässt sich nur mit Mühe lesen. Eigentlich fängt die Geschichte erst auf den letzten paar Seiten an, interessant und unterhaltsam zu werden, aber da war es dann doch schon zu spät. Ich war schwer von diesem Buch enttäuscht und würde es auch nicht weiterempfehlen.