Audrey, wie wir sie nicht kannten

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch bzw. die Autorin aufmerksam. Es ist das erste Buch von Juliana Weinberg, das ich lese.

Wie finde ich Cover und Titel?
Beides fand ich sehr ansprechend, der Leser weiß, was er bekommt.

Um was geht’s?
Normalerweise mag ich Zusammenfassungen in Rezensionen nicht (ihr seid ja wohl alle in der Lage, einen Klappentext zu lesen), aber hier möchte ich doch ein paar Sätze verlieren, weil die Story nahezu Audreys ganzes Leben umfasst bzw. Momentaufnahmen daraus, die die Autorin für erwähnenswert hielt.
Audreys Vater verlässt die Familie, als sie 6 Jahre alt ist; das überwindet sie jahrzehntelang nicht, zumal von ihm kein Lebenszeichen kommt. Vier Jahre später beginnt der Zweite Weltkrieg. Trotz Besetzung, Krieg und Entbehrung bewahrt man sich etwas Normalität, Audrey geht zum Ballett und träumt von einer Karriere als Ballerina. Auch nach dem Krieg und wieder zurück in England verfolgt sie diesen Plan, der aufgrund der Mängel im Krieg allerdings bald platzt. Über Umwege kommt sie dann zum Film.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Kapitel in angenehmer Länge verleiten dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Große Selbstzweifel begleiten Audreys Karriere von Anfang an, und der Kinderwunsch setzt sie immer mehr unter Druck. Anstatt sich zu entspannen, lässt sie sich von ihrem Mann Mel von einem Filmset zum nächsten schleifen. Seine eigene Karriere ist nicht erwähnenswert und er hofft so, mehr Anerkennung oder bessere Angebote zu bekommen. Audrey kann es irgendwann nicht mehr verleugnen, dass sie sich in einer unglücklichen Ehe befindet, aber sie möchte sich Sean zuliebe nicht von seinem Vater trennen, er soll nicht so wie sie ohne Vater aufwachsen.
Die Freundschaft zu Hubert Givenchy wird sehr gefühlvoll beschrieben, ebenso die zu ihrer besten Freundin. Trotz der langen unschönen Zeiten hatte sie immer jemanden an ihrer Seite, der für sie da war.

Wie steht es mit der Fehlerquote?
Das Buch war meines Erachtens gut lektoriert/korrigiert und dementsprechend eine Wohltat für die Augen beim Lesen.

Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich habe viel über Audreys Leben erfahren (auch wenn nirgendwo erwähnt wird, was war und was Fiktion ist), somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden.