Facettenreich

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Als Besitzerin zahlreicher Biografien, Fotobände und DVDs über diese faszinierende Frau war mir klar: Dieser Roman muss bei mir einziehen! Und ich wurde nicht enttäuscht. Weinberg versteht es, die einzelnen Abschnitte von Audrey Hepburns Biografie mit Leben zu füllen. Sie macht den Filmstar, der im besetzten Arnheim aufgewachsen ist, nahbar. Hepburn, die eigentlich Primaballerina werden wollte und nur durch Zufall beim Film gelandet ist, zeichnet sie von einer starken und gleichzeitig verletzlichen Seite. Diese kommt besonders in der Episode einer Depression nach mehreren Fehl- und einer Todgeburt zum Tragen, die keine leichte Kost ist. Hepburns Traum war es, eine Familie zu gründen und die Liebe zu finden. Vom Filmgeschäft nahm sie immer mehr Abstand. Sie war keine „Diva“ (wobei ich finde, dass wir den Gebrauch dieses Wortes überdenken sollten), sondern unsicher, hart arbeitend, zuverlässig, witzig und liebevoll. All diese Facetten bringt Weinberg aufs Papier. Besonders gelungen war für mich die Darstellung der innigen Freundschaft zwischen Hepburn und dem Modeschöpfer Givenchy, der ihr auch ein eigenes Parfum gewidmet hat. An einigen Stellen werden die 600 Seiten ein wenig langatmig - das ist aber nur selten der Fall und insbesondere dann, wenn Hepburns erster Mann Mel Ferrer auf den Plan tritt. Obwohl Hepburn in diesem Buch manchmal als Spielball der Männer daherkommt, steht sie doch für sich ein. Egal ob langjähriger Audrey-Fan oder einfach interessiert an Romanen mit historischem Einschlag: Weinbergs Buch bietet für alle einen neuen Blick auf einen Star, der keiner sein wollte.