Faszinierende Persönlichkeit

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„Jemand, der nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ – Audrey Hepburn

Ich bin völlig begeistert von diesem wunderbar geschriebenen Buch, angefangen von dem ganz zauberhaften Cover bis zum Nachwort, das mir die Tränen in die Augen trieb, denn nach über 600 Seiten ist es schwer, Audrey loszulassen.
Ich war schon immer ein großer Fan von Audrey Hepburn, aber außer ihren Filmen und einigen Eckdaten wusste ich nicht viel über sie, so dass es eine wahre Freude war, ihr Leben in dieser Romanbiografie kennenzulernen. Dass sie auch als Jugendliche die Krimis von Agatha Christie verschlungen hat, fand ich besonders nett.

Wir starten im Jahr 1935 mit der gerade mal 6-jährigen Audrey, die mit ansehen muss, wie ihr Vater auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Nun muss ihre Mutter es allein schaffen mit Audrey und ihren beiden Brüdern. Die Jugend von Audrey ist geprägt von den Kriegsjahren und ihren Ballettstunden. Sie ist äußerst talentiert, wird aber später aufgrund ihrer Größe und durch Mangelernährung während der Kriegsjahre zu dünnen Figur nicht weiter gefördert. Daher begann sie im Londoner Westend als Tänzerin in einem Theater, wo sie allerdings schnell für den Film entdeckt wurde. Nun begleiten wir sie bei ihrer ersten großen Liebe, ihren Filmen und Dreharbeiten mit Gregory Peck, Cary Grant, Sean Connery und vielen mehr, sowie ihren beiden Ehen mit Mel Ferrer und Andrea Dotti, aus denen jeweils ein Kind entstand. Eine besondere Freundschaft verband sie ihr Leben lang mit dem Modeschöpfer Hubert Givenchy, der nicht nur die Kleider für Ihre Filme entwarf, sondern auch ihr unverwechselbares Parfum „L’Interdit“ für sie kreierte.
Juliana Weinberg hat so einen fantastischen und schönen Schreibstil und hat alles sehr bildhaft beschrieben. Es war absolut spannend, in Audreys bewegtes Leben mit allen Höhen und vor allem Tiefen einzutauchen. So erfolgreich sie auch beruflich war, umso mehr Schicksalsschläge musste sie privat erleben, und es gab eine Phase, an der sie fast zerbrach. Die Autorin hat auf ganz wunderbare Weise durch das gesamte Buch die Emotionen transportiert, so dass man Audrey oft am liebsten in die Arme nehmen und trösten möchte.

Ich möchte am liebsten noch viel mehr darüber schreiben, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Auf jeden Fall ist dieses Buch für mich ein absolutes Jahreshighlight. Ich bin noch mehr fasziniert von Audrey, die auch trotz ihres Erfolges immer bescheiden blieb und so einen sympathischen Charakter hatte. Die Hilfe der UN-Mitarbeiter, die ihr und ihren Brüdern nach Kriegsende Lebensmittel und Medikamente brachten, war später ihre Motivation, UNICEF-Mitarbeiterin zu werden. Hierüber hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren, aber das trübt natürlich nicht die Bewertung dieses Buches. Es gibt von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne für dieses wunderbare Buch, das mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.