Geld und Ruhm sind nicht alles

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gabriele 60 Avatar

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Wer kennt sie nicht, die Hollywood-Ikone, die mehrmals mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde? Da ich die Filme mit Audrey Hepburn sehr mag, musste ich dieses Buch einfach lesen. Bisher wusste ich fast nichts über ihr Leben, das die Autorin Juliana Weinberg ausführlich unter die Lupe nahm. Wie mir inzwischen bestätigt wurde, ist sie in ihrem Roman sehr nah an Hepburns Biografie geblieben.


So erfahren die Leser, dass die 1929 geborene Audrey schon früh Ballerina werden wollte. Allerdings wurde ihr Traum durch den Hunger und die folgende Muskelschwäche im zweiten Weltkrieg zerschlagen. Stattdessen bekam sie eine Rolle im Revuetheater in London, wo sie für den Film entdeckt wurde. Dabei traute sie sich selbst weniger zu, als diejenigen, die ihr Talent erkannten.

Wirklich glücklich war Audrey Hepburn wohl nicht allzu oft. Die Männer, in die sie sich verliebte, sonnten sich in ihrem Ruhm. Ihr Wunsch nach einem Kind blieb durch das ständige Unterwegssein lange unerfüllt. Der Rückzug nach der Geburt ihres ersten Sohnes wurde der Vollblutschauspielerin sehr schwer gemacht. Dabei litt sie ihr Leben lang darunter, dass ihr Vater die Familie verließ, als sie sechs Jahre alt war. Das wollte sie ihrem eigenen Kind ersparen.


Dank der Autorin konnte ich tief eintauchen in die Welt der Highsociety mit all ihrem Glanz des Jetsets. Leider hielt sich meine Begeisterung über den Schreibstil der Autorin (zumindest im ersten Drittel des Buches) sehr in Grenzen. Mir waren Sätze wie „Mel blickte sie an und ihr wurde ganz heiß von der Heftigkeit der Bitte, die in seinen Augen stand“ (Seite 203) oder „Sie zog ihren Mantel enger um sich, fror so elendiglich, als dringe die Kälte bis zu ihren Knochen vor. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz sei vereist vor Kummer über den schrecklichen Abend“ (Seite 240) zu schwülstig. Wie sehr sich Hepburn ihrem ersten Mann Mel Ferrer wirklich untergeordnet hat, kann ich nicht sagen, aber im Buch wurde sie mir zu unterwürfig dargestellt. Der schwierigen Verbindung wird sehr viel Raum gewidmet. Gut gefallen hat mir dagegen, dass sich dank des Datums in den Kapitelüberschriften die jeweilige Zeit gut zuordnen ließ. Ich habe das Buch mit großem Interesse, aber nicht unbedingt mit Begeisterung gelesen.