Kommissar Voss, der 2. Fall

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koppi789 Avatar

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Nun ja. Kommissar Daniel Voss ermittelt hier in seinem 2. Fall in den Oderauen in der tiefsten brandenburgischen Provinz. Mittlerweile ist Daniel Voss mehr oder minder liiert mit Maja, der polnischen Pflegerin seiner Mutter. Zusammen mit Maja fährt Voss nach Polen um die Hochzeit einer Freundin Majas zu Feiern. Am Morgen nach der Feier verschwindet Maja, sie wurde entführt - und Kommissar Voss stellt fest, wie wenig er überhaupt über Maja weiß. Bei der Suche nach ihr stellt sich heraus, dass sie Voss über viele Dinge belogen hat und ihn über mindestens genauso viele Dinge im Unklaren ließ.
Voss ermittelt auf eigene Faust in Polen, muss aber gleichzeitig in Deutschland den Tod des Informatikers Kramer aufklären. Im Laufe der Ermittlungen reist er immer wieder ins grenznahe Polen und findet mit der Zeit heraus, dass beide Fälle zusammen hängen.
Es geht letztendlich um Autodiebstähle, hauptsächlich von teuren PKWs der bekannten Nobelmarken und die Organisation der Diebstähle. Wie sich herausstellt ist Maja über ihren Bruder darin verwickelt und wird von der polnischen Autoklau-Mafia erpresst. Das alles entwickelt sich recht zäh und schleppend. Durch die ständigen Wechsel der Örtlichkeiten soll wohl Spannung aufgebaut werden, was meines Erachtens jedoch nicht gelingt. Eher wird der Leser verwirrt, ich hatte jedenfalls Schwierigkeiten, den diversen Handlungssträngen zu folgen.
Ich habe den ersten "Kommissar Voss" ebenfalls gelesen und mich sehr auf den 2. Fall gefreut. Allerdings war ich etwas enttäuscht: das zweite Buch ist weniger spannend als das erste, die Geschichte wirkt auf mich sehr konstruiert, Voss' Verhältnis zu Maja ist sehr seltsam geschildert. Gleichwohl ist "Auentod" kein schlechter Krimi, nur war eben der erste Band meiner Meinung nach besser.
Was mir sehr gefallen hat - wie schon im ersten Voss-Krimi - sind die Beschreibungen der Oderlandschaft und der Menschen, die auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze leben, das ist wirklich gut gemacht. Ohne diese Landschaft zu kennen wurde mir die Gegend im Roman sehr nahe gebracht.
Alles in allem: Kein Reißer, aber ein durchaus solide geschriebener Kriminalroman.