Kommissar Voss mit seinem zweiten Fall

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christine3110 Avatar

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Starten wir die Rezension mit einem Zitat, das mir gut im Gedächtnis geblieben ist:
„Erst ist man blind, weil man die Wahrheit nicht kennt, und kennt man die Wahrheit, wünscht man sich, wieder blind zu sein.“
Diese bittere Erfahrung muss Kommissar Voss machen, als er mit der polnischen Pflegerin seiner Mutter und heimlichen Geliebten Maja einer Einladung zur Hochzeit in ihrer Heimat folgt. Doch dann wird Maja am Morgen nach der Hochzeit von Unbekannten entführt. Unabhängig von der polnischen Kripo macht sich auch Voss auf die Suche nach Maja und wird mit erstaunlichen Informationen über sie konfrontiert.
Ihn beschleicht zunehmend das mulmige Gefühl, es mit einer völlig Fremden zu tun zu haben. Da muss er seinen Kurzurlaub abbrechen, um einen dringenden Fall im heimatlichen Bad Freienwalde aufzuklären: Der tödliche Sturz eines Informatikers vom Baugerüst seines Hauses gibt Rätsel auf. So findet sich Voss in zwei Fälle involviert, die rein beruflichen Ermittlungen in der Mark Brandenburg halten ihn in Atem und zusätzlich seine inoffizielle Suche nach Maja. Der Kommissar und der Krimi Leser fragen sich irgendwann immer mehr, ob die beiden Fälle nicht doch in irgendeinem Zusammenhang stehen - siehe Zitat zu Beginn .......
In ruhigem, stetigem Ton erzählt Maxim Leo von den verzwickten Ermittlungen und der sehr eigenwilligen Arbeitsweise von Kommissar Daniel Voss. Mit diesem introvertierten Kommissar, einem Naturliebhaber und Freizeit-Ornithologen, seinen Zweifeln und Ängsten hat er eine sehr authentische und glaubwürdige Figur geschaffen, deren Gedankenwelt der Leser gut nachvollziehen kann.
Neben den üblichen kriminalistischen Recherchen wartet der Krimi auch mit Verfolgungsszenen und mit eindrucksvollen Naturschilderungen im deutsch-polnischen Oder-Grenzgebiet auf. Flüssig geschrieben, dabei spannend und nicht ohne Humor räumt der Roman auch mit alten Vorurteilen auf.
„Auentod“, Kommissar Voss´ zweiter Fall, bietet mehr als dreihundert Seiten spannende Unterhaltung. Und der Leser, am Schluss des Buches angekommen, hofft inständig auf neue Folgen mit diesem sympathischen Ermittler!