Voss zum Zweiten – gelungen!

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aennie Avatar

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Kommissar Daniel Voss ist diesmal beiderseits der Oder unterwegs, um gleich zwei Fälle, zu lösen, die sich dann allerdings als zwei Handlungsstränge ein und desselben Verbrechens herausstellen:
Voss‘ Freundin ( - das müsste er sich langsam mal eingestehen) Maja ist plötzlich verschwunden. Am Morgen nach einer Hochzeit in Polen, auf der die beiden zu Gast waren, beobachtet eine Frau, wie Maja in einen weißen Lieferwagen gezerrt wird. Voss beginnt sofort auf eigene Faust zu ermitteln, und muss erst mal mit den Grundlagen beginnen, über Maja weiß er nämlich sehr wenig, wie ihm plötzlich klar wird. Und im Laufe der Geschichte wird ihm bewusst, dass es eigentlich noch weniger ist, vielleicht sogar nichts? Hat sie ihn getäuscht? Je mehr er über ihre Vergangenheit herausfindet, desto undurchsichtiger wird die Rolle, die sie eventuell in seinem anderen, seinem wirklichen Fall der Mordkommission, spielen könnte. In Bad Freienwalde ist am selben Wochenende ein Informatiker vom Baugerüst an seinem Haus „gefallen“ oder doch nicht? Schnell wird klar, irgendwie hängt das alles und hängen alle mit organisiertem Verbrechen zusammen, professionelle Autoschieberbanden, die im Grenzbereich tätig sind, und ihre heiße Ware Richtung Osten transportieren. Und mehr möchte ich über die Handlung und die Verstrickung der Personen eigentlich gar nicht mehr erzählen, um nicht zu viel zu verraten.
Fazit: Waidmannstod hat mir gut gefallen, Auentod ist besser. Ich mag Maxim Leos Schreibstil sehr, seine Beschreibungen der Landschaft und der handelnden Personen ist toll. Ausführlich, detailliert, und dabei nicht langatmig – das vorgeworfene Phlegma des Kommissars und der Handlung, wie ich es ein paar Mal in Rezensionen zum ersten Buch gelesen habe, besteht so für mich nicht. Die Verquickung von privater Rahmenhandlung und professioneller Tätigkeit des Kommissars hat mir auch sehr gut gefallen, so ist man immer im Fall drin, alles ist relevant. Mir gefällt die Stimmung, die in den Krimis herrscht, ein bißchen düster, ruhig – wie die Oderauen an einem nebligen Morgen, das ist für mich alles sehr stimmig und ich finde, man kann sich auf weitere Fälle freuen.