Eigentlich für Kinder, habs aber selbst verschlungen

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tanja_1983 Avatar

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Also ehrlich gesagt, wollte ich „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ eigentlich nur mal kurz durchblättern, bevor ich es verschenke. So als kleine Vorbereitung, falls mein Patenkind Fragen hat. Aber dann bin ich irgendwie drangeblieben, und plötzlich war ich auf Seite 73 und hab gedacht: „Huch. Ich les das ja wirklich gern.“

Das Buch ist eigentlich für Kinder gemacht, das merkt man schon, die Sprache ist einfach, die Bilder sind bunt und es wird viel erklärt. Aber irgendwie hat es mich total mitgenommen. Vielleicht, weil es nicht so trocken daherkommt wie der Geschichtsunterricht früher. Sondern weil es neugierig macht. Und zwar auf eine richtig schöne, unaufgeregte Art.
Ich hab beim Lesen manchmal laut „Ach so!“ gesagt, weil Dinge auf einmal Sinn ergaben, über die ich früher nie nachgedacht hab. Wie Menschen früher gelebt haben, wie sie sich organisiert haben, was sie gegessen haben, wie sie Feuer gemacht haben, alles so selbstverständlich und trotzdem irgendwie magisch.
Und was ich wirklich schön fand: Das Buch spricht nie von oben herab. Es erklärt, aber es belehrt nicht. Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand ganz geduldig Geschichten erzählen, denen man einfach zuhören will.
Die Zeichnungen sind auch toll, nicht übertrieben, sondern liebevoll. Ich hab oft länger hingeschaut, weil es so viele kleine Details gibt, die man erst beim zweiten Blick sieht.
Ich glaube, Kinder werden das Buch lieben, aber ehrlich gesagt: Ich hab’s auch geliebt. Vielleicht gerade, weil es mich wieder an meine eigene Neugier erinnert hat. An dieses „Wie war das eigentlich früher?“-Gefühl, das ich irgendwo zwischen Schule und Alltag verloren hab.

Fünf Sterne von mir. Für ein Buch, das mich überrascht, begeistert und irgendwie ein bisschen klüger gemacht hat, ohne dass ich’s richtig gemerkt hab. Ich wünschte, es hätte sowas früher schon gegeben.